Deutschland und Frankreich sind füreinander herausragende Wirtschaftspartner. Die engen Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern bieten weitreichende Möglichkeiten für den Außenhandel.
Deutschland und Frankreich sind füreinander herausragende Wirtschaftspartner. Die engen Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern bieten weitreichende Möglichkeiten für den Außenhandel und für gegenseitige Investitionen. Kleine und mittelständische Unternehmen, die ihre Produkte auf den Markt bringen oder importieren möchten, finden gute Bedingungen im jeweiligen Nachbarmarkt.
Deutschland ist wichtigstes Exportland für Frankreich
Für Frankreich ist Deutschland das wichtigste Exportland mit einem Anteil von rund 14 % an den Ausfuhren. Frankreich nimmt bei den deutschen Exporten den dritten Platz ein nach den USA und China. Insgesamt wurden 2021 deutsche Waren im Wert von 102,7 Milliarden Euro nach Frankreich exportiert. Bei den importierten Waren aus Frankreich wurde ein Wert von 61,9 Milliarden Euro erzielt. (Quelle: Statista)
Die Gütergruppen, die den Handel zwischen Deutschland und Frankreich dominieren, sind Kraftwagen, Maschinen, elektrische Ausrüstungen und Artikel aus Plastik. Bei Kraftwagen und Maschinen weist Deutschland einen Exportüberschuss gegenüber Frankreich aus, Frankreich bei Eisen und Stahl sowie Parfum und Kosmetikartikeln.
Die Wirtschaften Deutschlands und Frankreichs sind sehr eng miteinander verknüpft und ergänzen sich gegenseitig. Allein 2.737 französische Unternehmen sind in Deutschland ansässig. Das sind 30 % der französischen Tochtergesellschaften im Euro-Währungsgebiet. Sie beschäftigen 363.000 Personen und erzielen dem französischen Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien (INSEE) zufolge einen Umsatz von 147 Milliarden Euro. Umgekehrt sind 3.200 deutsche Unternehmen in Frankreich ansässig, beschäftigen 310.000 Personen und erzielen einen Umsatz von 141 Milliarden Euro. (Quelle: France Diplomatie)
Gegenseitige Direktinvestitionen auf hohem Niveau
Deutsche und französische Unternehmen sind aber nicht nur im Handel eng miteinander verbunden, sie investieren auch im jeweiligen Partnerland. Frankreich liegt für Deutschland bei den Direktinvestitionen auf dem fünften Platz. Deutsche Unternehmen investieren deutlich mehr in Frankreich als umgekehrt. So beliefen sich die Direktinvestitionen deutscher Unternehmen 2020 auf rund 50,3 Milliarden Euro. Die Direktinvestitionen Frankreichs waren mit 1,7 Milliarden Euro deutlich geringer. (Quelle: Statista)
Im Jahr 2021 stieg die Zahl der Investitionsvorhaben deutscher Firmen im Nachbarland. Demnach gab es 297 Projekte zur Neuansiedlung oder Erweiterung von Standorten deutscher Firmen in Frankreich. Das ist ein Zuwachs von 48 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der somit in Frankreich geschaffenen Arbeitsplätze stieg um 105 %. (Quelle: Deutsch-französische Industrie- und Handelskammer)
Deutsch-französische Zukunftsprojekte
Neben dem regen Außenhandel zwischen beiden Ländern sind auch zukunftsweisende deutsch-französische Projekte in Angriff genommen worden, darunter im Bereich der Wasserstofftechnologie, der Batteriezellfertigung, der Gesundheitswirtschaft, der künstlichen Intelligenz sowie der erneuerbaren Energien. Sie sollen Europa technologisch und wirtschaftlich voranbringen und für den Wettbewerb mit China und den USA fit machen.
Autorin: Jitka Mencl-Goudier
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