Am Deutsch-Französischen Tag, dem 22 Januar 2020, ist eine Initiative im Bereich Chemie und Pharma in Frankreich gestartet. Die Unternehmen BASF, BAYER, BOEHRINGER INGELHEIM und MERCK haben mit der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer ein Kooperationsabkommen für die Weiterentwicklung der dualen Ausbildung in Frankreich unterzeichnet.
Um technische Berufe attraktiver zu gestalten, wollen BASF France, Bayer France, Boehringer-Ingelheim France, Merck France und die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer das Ausbildungsangebot in Frankreich verstärken. Eine neue, duale Ausbildung im Bereich Servicetechnik Chemie & Pharma wird zum Schuljahresbeginn eingeführt. Die Lehrlinge werden nach den neuesten digitalen Methoden ausgebildet. Die Lehre wird auch einen Auslandsaufenthalt an den Hauptsitzen der entsprechenden Unternehmen in Deutschland enthalten. Die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer erteilt die offizielle Zertifizierung der Lehre und sichert den Qualitätsstandard.
Die Initiative trägt den Namen „4Players4You“: Es richtet sich direkt an zukünftige Talente (4You) und wurde von 4 Pionieren der Industrie ins Leben gerufen. Die Initiative 4Players4You wird durch die französische Reform und das Gesetz zur „freien Wahl der beruflichen Zukunft“ ermöglicht. Seit Januar 2019 können Unternehmen die Ausbildung ihrer Auszubildenden an spezifische Qualifikationsbedarfe anpassen und Lehrinhalte mitbestimmen. Die neue duale Ausbildung soll die Attraktivität der Ausbildung in der Chemie- und Gesundheitsbranche erhöhen und den Unternehmen helfen, qualifizierte Techniker und Fachkräfte zu finden. Laut einer Umfrage der Deutsch-Französischen Industrieund Handelskammer bei deutschen Unternehmen in Frankreich verzeichnen 50% der Firmen einen Fachkräftemangel im technischen Bereich. Ebenso haben 60% Schwierigkeiten, junge Menschen für eine duale Ausbildung zu finden.
Um die Qualität der Ausbildung zu gewährleisten, wird die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer die Ausbilder in den Unternehmen schulen und zertifizieren. „Wir haben dieses Projekt mit den vier großen Unternehmen in Leben gerufen, um zur beruflichen Integration junger Menschen in Frankreich beizutragen und die Attraktivität der Ausbildung im technischen Bereich zu steigern,“ betont Margarete Riegler-Poyet, Leiterin der Aus- und Weiterbildungsabteilung der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer.
„Diese Zusammenarbeit berücksichtigt insbesondere die gemeinsamen industriellen Bedürfnisse und Herausforderungen unserer vier Unternehmen. Die zukünftigen Fachkräfte werden mit dieser gemeinsam erarbeitenden Berufsausbildung besser ausgebildet und sind somit den heutigen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes angepasst,“ so die Vertreter der vier Unternehmen.
Die Unterzeichnung des Abkommens hat am Mittwoch, den 22. Januar 2020 in der Residenz des deutschen Botschafters in Frankreich, Dr. Nikolaus Meyer-Landrut, stattgefunden.
Autor: Alexandra Seidel-Lauer, Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer