Nach einer Analyse der französischen Statistikbehörde Insee vom November 2021 ist eine starke Konzentration beim Wohneigentum in Frankreich zu beobachten. 2017 war die Mehrheit (58 %) der Haushalte Eigentümer mindestens einer Wohnimmobilie, doch ein Viertel (24 %) besaß zwei Drittel (68 %) der Häuser oder Wohnungen in Privatbesitz. Laut dem Statistikamt gehörte fast die Hälfte der 28,4 Millionen Häuser oder Wohnungen Eigentümern von drei oder mehr Wohnimmobilien.
Innenstädte: 45 % bis 50 % des Wohnraums in der Hand von Mehrfacheigentümern
Der Anteil der Eigentümer mit fünf und mehr Wohnimmobilien nimmt in den Zentren großer Ballungsräume zu, also dort, wo die Preise am höchsten sind. So sind in den Innenstadtbezirken von Paris 45 bis 50 % der Wohnimmobilien in der Hand von Mehrfacheigentümern im Gegensatz zu 10 bis 25 % in den Vororten der Hauptstadt. Eine vergleichbare Aufteilung ist auch in anderen Großstädten wie Lyon, Marseille, Toulouse und Lille zu beobachten.
Diese Zahlen belegen, dass der Preisanstieg von Immobilien in Frankreich in den vergangenen 30 Jahren zugunsten der bereits über Wohneigentum verfügenden Haushalte ausfiel. Sie konnten in den letzten Jahren weiter investieren, während der Erwerb von Ersteigentum immer schwieriger wird.
Personen in privaten Haushalten mit Mehrfacheigentum sind älter und vermögender
Die Eigentümer von mindestens zwei Wohnimmobilien sind in 90 % über 40 Jahre alt und die Hälfte von ihnen zwischen 50 und 69 Jahre. 41 % der Mehrfacheigentümer zählen zu den 20 % der reichsten Franzosen und Französinnen.
Innerhalb von heterosexuellen Paaren sind die Männer öfter Eigentümer von Immobilien als Frauen: 79 % der Männer haben ein Eigentumsrecht auf das oder die Wohnstätten, die im Besitz der Paare sind. Bei den Frauen sind es nur 71 %.
Link zur Studie: https://www.insee.fr/fr/statistiques/5432517?sommaire=5435421
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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