Seit mehr als drei Jahren gelten in Europa strenge Datenschutzregeln. Doch noch immer ärgern sich Unternehmen über die teilweise hohe Bürokratie, die mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhergeht. Gerade kleine und mittlere Unternehmen sind überproportional von gesetzlichen Vorgaben und damit von Bürokratie belastet.
Rechtliche Unsicherheiten sind für Deutschlands Betriebe das größte Problem bei der stärkeren Nutzung von Daten. Das hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in einer Sonderauswertung der bundesweiten IHK-Digitalisierungsumfrage unter 4.300 Unternehmen aller Größenklassen ermittelt. Laut der Befragung, die vom 1. November bis 3. Dezember 2021 durchgeführt wurde, fühlen sich 57 % der Unternehmen durch „datenschutzrechtliche Hemmnisse“ bei der Datennutzung behindert.
Hinzu kommen juristische Unklarheiten, zum Beispiel über Art und Umfang von Nutzungsrechten, die für 38 % eine Herausforderung darstellen. Ebenso viele Unternehmen geben „technische Hürden“ an. Jeweils 36 % der befragten Unternehmen fühlen sich durch „mangelnde Datenqualität“ und „fehlendes Know-how“ behindert.
Einen Grund zur Hoffnung gibt den deutschen Unternehmen in diesem Zusammenhang der europäische „Data Act“. Damit sollen – ohne bestehende Datenschutzstandards (DSGVO) anzutasten – die Möglichkeiten der Datennutzung verbessert werden und der Umgang mit Daten von vernetzten Geräten klar geregelt werden. Mit dem Data Act schlägt die EU-Kommission einen neuen Rechtsrahmen für den Austausch von Daten vor. Er soll regeln, wer in den Wirtschaftssektoren in der EU erzeugte Daten nutzen und darauf zugreifen darf.
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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