Deutsche Unternehmen produzieren wegen teurem Gas, Öl und Strom bereits weniger. Knapp 16 % der Industriebetriebe sind angesichts der steigenden Energiepreise gezwungen, ihre Produktion zurückzufahren oder mit einer zumindest teilweisen Aufgabe von Geschäftsbereichen zu reagieren. Das ergab eine aktuelle Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 3500 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen.
Knapp ein Viertel davon hat das nach eigenen Angaben schon umgesetzt. Ein weiteres Viertel ist gerade dabei. Etwa die Hälfte dieser Unternehmen gibt an, entsprechende Schritte zu planen, wie aus der DIHK-Vorabauswertung des jährlichen Energiewendebarometers hervorgeht.
Energieintensive Wirtschaft besonders stark betroffen
Bei den energieintensiven Unternehmen sind die Werte durchweg noch mal doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Industrie. So beschäftigen sich insgesamt 32 % dieser energieintensiven Betriebe mit einem Zurückfahren der Produktion oder einer (Teil-)Aufgabe von Geschäftsbereichen. Knapp ein Viertel von ihnen, also insgesamt 8 % aller energieintensiven Unternehmen, hat entsprechende Maßnahmen bereits realisiert. Weitere 10 % stecken eigenen Angaben zufolge in einem entsprechenden Abbauprozess, und zusätzliche 14 % haben solche Schritte in ihrer Planung.
Fast zwei Drittel der Industriebetriebe (63 %) sehen der DIHK-Umfrage zufolge in den hohen Stromkosten und Gaspreisen eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Viele Unternehmen stellten zudem fest, dass sie die aktuellen Preissteigerungen an den Energiemärkten nicht vollständig an ihre Kunden weiterreichen können.
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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