Pôle Franco-Allemand > Finanzen > Europäische Banken gründen eine „Taskforce“ zur Stärkung von Verteidigungsinvestitionen

Am 11. April 2025 wurde unter der Leitung der Europäischen Bankenvereinigung (EBF) eine neue Taskforce ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die Investitionen in den europäischen Verteidigungssektor signifikant zu stärken.

Europäische Banken gründen eine „Taskforce“ zur Stärkung von Verteidigungsinvestitionen

Am 11. April 2025 wurde unter der Leitung der Europäischen Bankenvereinigung (EBF) eine neue Taskforce ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die Investitionen in den europäischen Verteidigungssektor signifikant zu stärken. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten und des wachsenden Bedarfs an strategischer Autonomie in Europa ist dies ein bedeutender Schritt hin zu einer koordinierten Finanzierungsstrategie für sicherheitsrelevante Vorhaben.

Beteiligte Banken und Länder

Die Taskforce besteht aus führenden europäischen Finanzinstituten, darunter:

BNP Paribas (Frankreich), UniCredit (Italien), Intesa Sanpaolo (Italien), ING Groep (Niederlande), Deutsche Bank (Deutschland) und Rabobank (Niederlande)

Zusätzlich beteiligen sich Bankenverbände und Vertreter aus Deutschland, Spanien, Belgien und Polen an der Arbeitsgruppe. Die Koordination erfolgt durch die EBF mit Unterstützung von nationalen Regulierungsbehörden und europäischen Institutionen.

Zielsetzung der Taskforce

Das Hauptziel der Taskforce ist es, Investitionen in sicherheits- und verteidigungsrelevante Sektoren zu erleichtern. Dazu sollen regulatorische Hürden identifiziert und Handlungsempfehlungen entwickelt werden, wie Banken effektiver in Verteidigungsprojekte investieren können.

Im Fokus stehen vor allem:

  • die Finanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in der Verteidigungsindustrie,
  • der Ausbau von Cybersicherheitslösungen,
  • die Förderung militärischer Mobilität und logistischer Infrastruktur,
  • die Schaffung von Anreizen für langfristige Investitionen.

Die Taskforce versteht sich als koordinierendes Gremium zur Stärkung der finanziellen Resilienz Europas gegenüber externen Bedrohungen.

Finanzielle Dimension

Im Rahmen der Initiative „Readiness 2030“ plant die Europäische Union, bis zu 800 Milliarden Euro für Verteidigungs- und Sicherheitsprojekte zu mobilisieren. Die Taskforce soll als Bindeglied zwischen Kapitalmärkten, Banken und Regierungen dienen, um die effiziente Allokation dieser Mittel sicherzustellen.

Ein Teil dieser Mittel soll über staatlich unterstützte Finanzierungsprogramme und die Europäische Investitionsbank (EIB) bereitgestellt werden, die ihre Finanzierungskriterien für sicherheitsrelevante Projekte bereits überprüft.

Bedeutung für Europas Zukunft

Diese Initiative stellt einen Wendepunkt in der europäischen Finanz- und Verteidigungspolitik dar. Erstmals schließen sich führende Banken länderübergreifend zusammen, um Verteidigung als zentrale Investitionspriorität zu etablieren.

Die Taskforce trägt dazu bei, Europas Unabhängigkeit zu sichern, Innovation im Verteidigungssektor zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie auf globaler Ebene zu stärken.

Autor: Haus & Gross
Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/flagge-von-uns-a-auf-dem-dach-des-gebaudes-LH7xUsPLhXA

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