Der Oberste Rat der Wirtschaftsprüfungskammer (Conseil supérieur de l’Ordre des experts-comptables) hat bei französischen KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) und Kleinstunternehmen eine Studie durchgeführt, um ihre Bilanzdaten im dritten Quartal 2020 zu erfassen. Die Ergebnisse sind in keiner der untersuchten Branchen sehr positiv.
Der Umsatz der französischen KMUs und Kleinstunternehmen ist zwischen dem ersten und dem dritten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,7 % gesunken. Das belegt der Gesamtumsatz-Index (ICAC).
Die Regionen Normandie, La Réunion und Bretagne schneiden am besten ab
Die am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Regionen waren Korsika (- 17,2 %), Bourgogne Franche-Comté (- 10,9 %) und l’Île-de-France (- 10,8 %). Die geringsten Umsatzrückgänge verzeichneten die Normandie (- 1,1 %), La Réunion (-1,1 %) und die Bretagne (-4,2 %).
Die Krise trifft die Branchen unterschiedlich stark
Die Studie erörtert ausführlich Sektor für Sektor die Bilanz des Umsatzindex und die des Gesamtumsatzes der KMUs und Kleinstunternehmen. Drei Branchen wurden besonders stark getroffen, aber auf unterschiedliche Weise:
- Die KMUs und Kleinstunternehmen in Hotellerie und Gastronomie zählen zu den am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Sektoren. Die in den ersten drei Quartalen kumulierten Umsatzrückgange übersteigen 30 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
- Die KMUs und Kleinstunternehmen der verarbeitenden Industrie (umfasst Untersektoren mit unterschiedlichen Entwicklungen) wurden ebenfalls ab dem ersten Quartal in Mitleidenschaft gezogen. Die in den ersten drei Quartalen kumulierten Umsatzrückgänge übersteigen 10 % im Vergleich zu 2019.
- Die KMUs und Kleinstunternehmen der Baubranche konnten ihre Tätigkeit im ersten Quartal 2020 beibehalten, sie brach im Verlauf des zweiten Quartals jedoch ein: -22 % im Vergleich zum zweiten Quartal 2019. Das Ergebnis des dritten Quartals (-1 %) hat es diesen Unternehmen nicht erlaubt, die Krise zu überwinden. Die kumulierten Umsatzrückgänge über die drei Quartale hinweg belaufen sich auf 7,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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