Mit der US-Wahl und der erneuten Präsidentschaft von Donald Trump stellt sich die Frage, welche Auswirkungen der politische Wechsel auf die europäische Wirtschaft, insbesondere auf Deutschland und Frankreich, haben wird. Die vergangenen Jahre unter Trumps Amtsführung haben gezeigt, wie stark seine Politik die globalen Wirtschaftsbeziehungen beeinflussen kann. Eine Rückkehr Trumps ins Weiße Haus könnte diese Dynamiken erneut in Bewegung setzen, was insbesondere für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Europa und den USA von großer Bedeutung ist.
Auswirkungen auf die europäische Politik und Wirtschaft: aggressive Handelspolitik und Protektionismus
Donald Trump hat in seiner ersten Amtszeit eine aggressive, protektionistische Handelspolitik verfolgt, die auch Europa stark traf. Mit Zöllen auf europäische Produkte und einer zunehmend nationalistisch ausgerichteten Wirtschaftspolitik hat er die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU belastet.
Bei einer erneuten Präsidentschaft Trumps ist zu erwarten, dass diese Politik fortgesetzt wird. Trump kündigte an, die Einführung höherer Steuern auf Produkte aus Deutschland und der Europäischen Union zu prüfen und drohte dabei mit Importzöllen zwischen 10 und 20 Prozent. Im Jahr 2023 exportierte Deutschland Waren im Wert von 158 Milliarden Euro in die USA, was letztere zum wichtigsten Handelspartner Deutschlands im Außenhandel macht. Insbesondere die deutsche Automobilindustrie könnte durch höhere Zölle und Beschränkungen auf US-amerikanische Märkte beeinträchtigt werden. Unternehmen wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz exportieren erheblich in die USA. Die Automobilindustrie ist eine der Schlüsselbranchen in Deutschland; neue Zölle könnten dort zu Umsatzverlusten in Milliardenhöhe führen. Experten schätzen im Falle eines Handelskrieges einen Verlust von bis zu 180 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft.
Auch Frankreichs Wirtschaft, insbesondere die Agrarwirtschaft und die Luftfahrtindustrie, könnte unter einem erneuten Konflikt im Handel leiden. Die USA sind der viertgrößte Handelspartner Frankreichs, mit Exporten im Wert von insgesamt 45 Milliarden Euro im Jahr 2023, darunter 8 Milliarden Euro aus der Luftfahrtindustrie.
Notwendigkeit eines starken deutsch-französischen Zusammenhalts
In einem wahrscheinlichen Szenario, in dem die USA unter Donald Trump weiterhin eine isolationistische Linie verfolgen, wird es für Deutschland und Frankreich umso wichtiger, ihre bilaterale Zusammenarbeit zu intensivieren. Um die wirtschaftlichen Folgen einer möglichen protektionistischen Politik der USA abzufedern, sollten Deutschland und Frankreich gezielt auf Zusammenarbeit und Diversifizierung setzen. Der Ausbau der Handelsbeziehungen mit anderen Partnern weltweit würde die Abhängigkeit von den USA verringern.
Des Weiteren sollte die europäische Zusammenarbeit intensiviert werden, durch verstärkte wirtschaftliche Kooperationen innerhalb der EU. Die EU muss in den kommenden Jahren mehr denn je geschlossen als attraktiver Wirtschaftsraum und starker Verhandlungspartner gegenüber den anderen großen Wirtschaftsnationen wie die USA und China auftreten. Frankreich und Deutschland als die beiden mit Abstand wirtschaftlich stärksten Länder innerhalb der EU sollten dabei eine Führungsrolle übernehmen.
Autor: Haus & Gross
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