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Wie entwickeln sich die Startup-Standorte Deutschland und Frankreich und welche Unterschiede sind zu beobachten?

Die Startup-Standorte Deutschland und Frankreich im Vergleich

Wie entwickeln sich die Startup-Standorte Deutschland und Frankreich und welche Unterschiede sind zu beobachten?

Wie entwickeln sich die Startup-Standorte Deutschland und Frankreich und welche Unterschiede sind zu beobachten?

Paris ist europäische Spitze

Nach Angaben von Insee (Nationales Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien) gibt es in Frankreich mittlerweile 1 Million Startups. Sie haben zur Schaffung von 1,5 Millionen Arbeitsplätzen beigetragen.

Mit 81 % der Investitionen präsentiert sich die Landeshauptstadt Paris als absoluter Knotenpunkt für Startups in Frankreich. Die Konzentration neuer digitaler Unternehmen ist dort viel höher als in jeder anderen französischen Stadt. Laut Angaben der “French Tech” Organisation gibt es derzeit mehr als 12.000 Startups in Paris, die vor allem in den Bereichen Technologie, Gesundheitswesen und Umwelt tätig sind.

Die französische Hauptstadt steht auf Platz 18 der Startup-Weltrangliste, auf Platz 15 im Bereich der „grünen“ Technologie und auf Platz 10 in der Finanztechnologie und ist damit die bestplatzierte Stadt der Europäischen Union. Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer ehrgeizigen Investitionskampagne, die es ermöglicht hat, eine außergewöhnliche Infrastruktur für Unternehmensgründungen zu entwickeln. 

Das Jahr 2023 markiert jedoch einen Wendepunkt für die französischen Startups und ihre Investoren. Laut einer Studie von EY ist die Kapitalbeschaffung französischer Startups im ersten Halbjahr 2023 drastisch zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Kapitalbeschaffung um 49 % auf insgesamt 4,26 Milliarden Euro zurück. Dazu haben mehrere Faktoren beigetragen. Steigende Zinsen, makroökonomische Unsicherheiten und geopolitische Spannungen, insbesondere der Krieg in der Ukraine, haben die Anleger verunsichert.

Wachsende Startup-Gründungen in Deutschland

Die Gründung von Startups in Deutschland stieg in der ersten Hälfte des Jahres 2023 um 16 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus einer Studie des Bundesverbands Deutsche Startups hervor, die über 1300 Neugründungen verzeichnet hat. Diese positive Entwicklung wird durch die umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen der Regierung seit 2021 begünstigt, die nun langsam Früchte tragen. Die Zukunftsfonds, die mehrere Milliarden Euro an Hilfen bereitstellen, spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Besonders bemerkenswert ist der Anstieg von 239 neuen Startups im Bereich Software, wobei Anbieter von KI-Lösungen, angesichts des wachsenden Interesses an Technologien wie ChatGPT & Co, besonders profitiert haben. Positive Auswirkungen auf Startup-Gründungen hat auch die Erholung der Tourismusindustrie nach der Coronapandemie. Allein 38 Startups wurden im Tourismussektor gegründet, das ist ein Anstieg um 111 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Auch bei den Standorten gibt es bemerkenswerte Entwicklungen: Berlin verzeichnet einen Anstieg von 40 % und behauptet mit 264 neuen Startups erneut den Titel der Gründungshauptstadt Deutschlands. München hingegen verzeichnet mit 95 Neugründungen nur einen moderaten Anstieg von 25 %, profitiert jedoch weiterhin von seinem robusten Ökosystem aus Forschung und Industrie.

Im Jahr 2023 erhielten EY zufolge erneut Berliner Startups das meiste Wagniskapital, mit fast 2,4 Milliarden Euro allerdings weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Es folgten bayerische Startups mit rund 1,7 Milliarden Euro, was einem Rückgang von gut 600 Millionen Euro entspricht und Jungunternehmen aus Baden-Württemberg, das einzige Bundesland, das mit 736 Millionen Euro bei den Investments zulegte.

Autorin: Jitka Mencl-Goudier

©shutterstock.com


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