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Das Saarland hat mit der neuen Feuille de Route V die nächste Phase seiner erweiterten Frankreichstrategie+ eingeläutet.

Feuille de Route V: Die Frankreichstrategie+ des Saarlandes nimmt Fahrt auf

Das Saarland hat mit der neuen Feuille de Route V die nächste Phase seiner erweiterten Frankreichstrategie+ eingeläutet. Diese Strategie verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit mit Frankreich und der gesamten Frankophonie in zahlreichen Bereichen zu intensivieren. Die im März 2025 vorgestellten Maßnahmen für die Jahre 2025 bis 2027 verdeutlichen die ambitionierte Ausweitung des Programms.

Ein umfassender Ansatz für Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft
Die Frankreichstrategie+ baut auf den bisherigen Erfolgen auf und dehnt sie inhaltlich sowie geografisch weiter aus. Kernbereiche der neuen Feuille de Route sind unter anderem:

  • Bildung und Sprache: Die Anzahl bilingualer Kindergärten im Saarland soll weiter steigen, ebenso das Angebot für Französisch als erste Fremdsprache an Grundschulen. Auch im Sekundarbereich wird das Ziel verfolgt, die Französischkenntnisse der Schülerinnen und Schüler zu vertiefen.
  • Berufliche Bildung und Wissenschaft: Der Austausch im Bereich der dualen Ausbildung soll intensiviert werden. Kooperationen mit französischen und frankophonen Hochschulen, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Cybersicherheit, stehen im Fokus.
  • Wirtschaft und Innovation: Der Ausbau transnationaler Wirtschaftsnetzwerke sowie die Förderung von Start-ups mit Frankreich-Bezug sind zentrale Bestandteile. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Wasserstoffwirtschaft und verstärkte Kooperationen in Zukunftstechnologien.
  • Kultur und Gesellschaft: Die enge Zusammenarbeit mit französischen Partnerregionen in der Großregion soll weiter ausgebaut werden. Dazu zählen auch verstärkte Kooperationen im Bereich Kultur und Kreativwirtschaft.
  • Mobilität und Infrastruktur: Die Verbesserung des Schienenverkehrs mit direkteren Verbindungen nach Metz, Straßburg und Luxemburg sowie der Ausbau des grenzüberschreitenden Radwegenetzes sind wichtige Vorhaben.

Ein starkes Zeichen für die Frankophonie
Ein zentraler Aspekt der neuen Strategie ist die noch stärkere Verankerung des Saarlandes in der Frankophonie. Die Frankophonie bezeichnet die Gemeinschaft der Menschen und Länder, die die französische Sprache sprechen. Sie umfasst sowohl Muttersprachler als auch Zweitsprachler und ist durch die Organisation Internationale de la Francophonie (OIF) vereint. Ziel ist es, die französische Sprache zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsländern in Kultur, Bildung und Wirtschaft zu stärken. Als offizieller Beobachter und als erstes und einziges deutsches Bundesland in der Organisation Internationale de la Francophonie (OIF) eröffnet sich dem Saarland ein erweitertes Netzwerk für wirtschaftliche, kulturelle und bildungspolitische Kooperationen. Die Strategie zielt darauf ab, diese Chancen bestmöglich zu nutzen.

Saarland als Modellregion der deutsch-französischen Zusammenarbeit
Mit der Vorstellung der neuen Feuille de Route V bekräftigt das Saarland seinen Anspruch als Vorreiter in der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, die bereits in der Vergangenheit enge Beziehungen zu Frankreich pflegte, betont die Bedeutung dieser Strategie als langfristiges Zukunftsprojekt: „Das Saarland war bislang stark auf Nachbarregionen und Bildungsaspekte fokussiert. Durch unseren Beitritt zur OIF ergeben sich jedoch zahlreiche neue Wirkungsfelder in anderen frankophonen Gebieten. Diese wollen wir jetzt bestmöglich ausloten und nutzen.“

Autor: Haus & Gross
https://www.pexels.com/photo/eiffel-tower-on-map-of-france-18345587

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