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Laut der aktuellen Studie von PwC Frankreich zur Entwicklung der grenzüberschreitenden Transaktionen zwischen Frankreich und Deutschland zeigte sich 2024 eine deutliche Dynamik im Investitionsverhalten europäischer und transatlantischer Akteure.

M&A-Transaktionen 2024: Frankreich behauptet Platz 3 im deutschen Markt

Laut der aktuellen Studie von PwC Frankreich zur Entwicklung der grenzüberschreitenden Transaktionen zwischen Frankreich und Deutschland zeigte sich 2024 eine deutliche Dynamik im Investitionsverhalten europäischer und transatlantischer Akteure. Im Fokus stehen insbesondere die M&A-Aktivitäten (Mergers und Aquisitions), die Rückschlüsse auf strategische Wirtschaftsbeziehungen zulassen. Frankreich festigt dabei seine Position als einer der wichtigsten Investoren Deutschlands.

Mit insgesamt 127 abgeschlossenen M&A-Transaktionen belegt Frankreich den dritten Platz unter den Ländern, die am aktivsten auf dem deutschen Übernahmemarkt agieren. Angeführt wird das Ranking von den Vereinigten Staaten, die mit 495 Transaktionen unangefochten auf Platz eins stehen, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 607 Transaktionen.

Die Zahlen unterstreichen die stabile und strategisch bedeutsame wirtschaftliche Beziehung zwischen Frankreich und Deutschland – zwei der führenden Volkswirtschaften Europas. Die Investitionen französischer Unternehmen in Deutschland konzentrieren sich besonders auf die Bereiche Industrie, Technologie, Energie und Konsumgüter.

Rückläufige Dynamik deutscher Investitionen in Frankreich

Während Frankreich seine Position in Deutschland festigen konnte, zeigt sich umgekehrt ein gegenteiliger Trend. Die deutsche Investitionstätigkeit in Frankreich hat 2024 einen Rückgang verzeichnet. Mit nur 67 Übernahmen französischer Zielunternehmen fiel Deutschland im Ranking der wichtigsten Investoren in Frankreich auf den vierten Platz zurück. Damit verliert die Bundesrepublik im Vergleich zum Vorjahr einen Rang.

Besonders bemerkenswert ist, dass Länder wie Luxemburg (73 Transaktionen), die USA (355 Transaktionen) und das Vereinigte Königreich (717 Transaktionen) Deutschland in der Rangliste überholt haben. Dies deutet auf eine Verschiebung der wirtschaftlichen Gewichtung und Prioritäten deutscher Investoren hin – möglicherweise bedingt durch geopolitische Unsicherheiten, regulatorische Herausforderungen oder eine Neuorientierung der Investitionsstrategie.

Einordnung der M&A-Aktivitäten im bilateralen Kontext

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland gelten traditionell als Motor der europäischen Integration. Beide Länder sind nicht nur zentrale Mitglieder der Europäischen Union, sondern auch langjährige Handelspartner mit tief verwurzelten industriellen und technologischen Verflechtungen. M&A-Transaktionen sind ein wichtiger Indikator für das Vertrauen und die strategische Ausrichtung von Unternehmen im internationalen Wettbewerb.

Dass Frankreich trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und eines zunehmend geopolitischen Umfelds seinen dritten Platz im deutschen M&A-Markt verteidigen konnte, spricht für eine gezielte und langfristige Investitionsstrategie französischer Unternehmen. Gleichzeitig wirft der Rückgang deutscher Investoren in Frankreich auf, die genauer analysiert werden sollten.

Branchen mit den stärksten grenzüberschreitenden Aktivitäten

Ein Blick auf die sektorale Verteilung zeigt, dass französische Investoren in Deutschland insbesondere in den Branchen Maschinenbau, Automobilzulieferung, erneuerbare Energien und Software/IT aktiv waren. Diese Branchen stehen für die digitale und grüne Transformation, die sowohl in Deutschland als auch in Frankreich politisch wie wirtschaftlich gefördert wird.

Deutsche Investoren in Frankreich konzentrierten sich in den vergangenen Jahren stark auf LogistikGesundheitswesen und Industriegüter. Der Rückgang der Transaktionen im Jahr 2024 lässt jedoch darauf schließen, dass der Zugang zu diesen Märkten durch wirtschaftliche, rechtliche oder kulturelle Hürden möglicherweise erschwert wurde oder dass deutsche Investoren vermehrt auf Inlandinvestitionen oder internationale Märkte setzen.

Faktoren für die aktuelle Entwicklung

Mehrere Faktoren könnten zur aktuellen Entwicklung beigetragen haben: Auf französischer Seite spielt die aktive Rolle des Staates bei der Förderung von Auslandsexpansionen eine Rolle. Programme zur Exportförderung, steuerliche Anreize sowie eine starke Präsenz französischer Handelskammern in Deutschland wirken unterstützend.

Auf deutscher Seite könnten wirtschaftliche Unsicherheiten, eine verhaltene Investitionsneigung mittelständischer Unternehmen sowie Bedenken hinsichtlich der französischen Wirtschaftspolitik eine Rolle spielen. Auch der zunehmende Wettbewerb um attraktive Zielunternehmen in Frankreich durch angelsächsische Investoren könnte deutschen Firmen das Spielfeld erschweren.

Ausblick: Potenziale und Perspektiven für die Zukunft

Trotz der rückläufigen Zahlen auf deutscher Seite bleibt das Potenzial für bilaterale M&A-Aktivitäten hoch. Beide Länder verfügen über starke industrielle Grundlagen, eine hohe Innovationskraft und Zugang zu internationalen Märkten. Insbesondere die Themen Dekarbonisierungdigitale TransformationKünstliche Intelligenz und grüne Technologien bieten Chancen für strategische Kooperationen und Übernahmen.

Es wird entscheidend sein, wie politische Entscheidungsträger und Wirtschaftsakteure beider Länder auf die aktuellen Trends reagieren. Maßnahmen zur Förderung gegenseitiger Investitionen, der Abbau bürokratischer Hürden sowie gezielte Plattformen für die Vernetzung könnten dazu beitragen, das deutsch-französische Investitionsgleichgewicht wiederherzustellen und zu stärken.

Autor: Haus & Gross
Quellen: Händeschütteln Handschlag Hände – Kostenloses Foto auf Pixabay

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