Am 15. September dieses Jahres haben der staatliche Mediationsdienst für Unternehmen La Médiation des entreprises und die Firma Provigis ein Barometer zur Bewertung der Kunden-Lieferanten-Beziehungen von französischen Kleinstunternehmen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vorgestellt. Die Einhaltung der Zahlungsfristen steht bei den verantwortungsvollen Einkaufspraktiken ganz oben.
Rund 40 % der französischen Kleinstunternehmen und KMU interessieren sich für die Problematik des verantwortungsvollen Einkaufs. Laut dem Barometer betrachten zwei Drittel der Kleinstunternehmen und KMU diese Vorgehensweise als gemeinsamen mit ihrem unternehmerischen Ökosystem zu teilenden Wert. Diese Einstellung ist bei den KMU (71 %) deutlich stärker verbreitet als bei den Kleinstunternehmen (63 %).
Die Studie wurde von Oktober 2019 bis Februar 2020 bei 232 Unternehmen ( 43 % Kleinstunternehmen und 57 % KMU) durchgeführt. Sie bestätigt, dass ein Engagement zur Einhaltung des RFAR-Labels (RFAR: Lieferantenbeziehungen und verantwortungsvoller Einkauf) „einen positiven Unterscheidungsfaktor“ darstellt. Die Umfrage offenbart zudem, dass die Einhaltung von Zahlungsfristen bei den verantwortungsvollen Einkaufspraktiken ganz klar an der Spitze liegt (KMU: 56 %, Kleinstunternehmen: 63 %), weit vor der Korruptionsbekämpfung (KMU: 37 %, Kleinstunternehmen: 38 %) und der Ausgewogenheit der Vertragsbedingungen in der Kunden-Lieferanten-Beziehung (KMU: 29 %, Kleinstunternehmen: 59 %).
Die Umfrage zeigt darüber hinaus, dass der verantwortungsvolle Einkauf auch die Einbeziehung von Auswahlkriterien hinsichtlich der geografischen Nähe (KMU: 56 %, Kleinstunternehmen: 63 %) sowie die Erreichbarkeit des Lieferanten (KMU: 22 %, Kleinstunternehmen: 19 %) umfasst.
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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