Pôle Franco-Allemand > Wirtschaft > Wachstumsbranche Sensorik und Messtechnik

Automobilbranche, Unterhaltungselektronik, Sicherheitstechnologie, Maschinen- und Anlagenbau oder die Industrie 4.0: Kaum ein Industriesektor, in dem Sensoren und Messtechniken nicht elektronisch prüfen, überwachen oder automatisieren.

Wachstumsbranche Sensorik und Messtechnik

Automobilbranche, Unterhaltungselektronik, Sicherheitstechnologie, Maschinen- und Anlagenbau oder die Industrie 4.0: Kaum ein Industriesektor, in dem Sensoren und Messtechniken nicht elektronisch prüfen, überwachen oder automatisieren. Die Sensorik und Messtechnik sind die Schlüssel der modernen Technik und zählen zu den Wachstumsbranchen in Deutschland und Frankreich.


Deutschland hält 30 % des globalen Sensorik-Weltmarktes

Die deutsche Sensorik- und Messtechnikbranche zeichnet sich besonders durch mittelständische Unternehmen aus. Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik in Deutschland geht von einem Markt-Umfang von ca. 2.500 Firmen und 250.000 meist hochqualifizierten Mitarbeitern aus, die rund 35 Milliarden Euro im Jahr erwirtschaften. Das entspricht 30 % des Sensorik-Weltmarktes.

Der Bedarf an Sensoren und Messtechnik als Schlüsseltechnologie der Digitalisierung, der Elektroindustrie und des Maschinenbaus ist weiterhin hoch. Digitalisierung, künstliche Intelligenz und das Internet of Things (IoT) basieren auf den Daten, die von Sensoren erfasst und von der Messtechnik ausgewertet werden. Genau in diesen sogenannten Smart Sensors erkennt AMA den Trend in der Sensorik, die Entwicklung vom Sensor hin zum Sensorsystem, um die zunehmende Komplexität zu beherrschen.


Weiteres Wachstum durch Technologietrends

Derzeit gehen die Mitglieder des AMA Verbands davon aus, dass die Branche durch die Technologietrends nochmals einen deutlichen Wachstumsschub erhält. Obwohl sich die Stimmung des produzierenden Gewerbes in den letzten Monaten des Jahres 2018 eingetrübt hat, verzeichneten die AMA-Mitglieder im dritten Quartal 2018 ein Umsatzplus von 17 % verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.

Sensorsysteme aus deutscher Produktion werden zu 40 % direkt exportiert. Fügt man den indirekten Export hinzu (Maschinen, Anlagen und Produkte mit Sensorsystemen), dann liegt die tatsächliche Exportquote deutscher Messsysteme bei mehr als 70 %.

28 % der deutschen Exporte gingen 2018 in die europäischen Länder mit Frankreich als Hauptabnehmer. (Quelle: Statista)


Französische Sensorik und Messtechnik profitiert vom Wachstum der Anwenderindustrien

In Frankreich ist der Markt für Sensorik und Messtechnik weniger strukturiert als in Deutschland. Begrenzt verfügbare Informationen über den Sektor erschweren branchenspezifische Zahlen. Frankreich ist vergleichsweise weniger gut positioniert auf dem Sensorik Weltmarkt. Der französische Markt für Prüf- und Messgeräte wurde im Jahr 2017 auf 380 Millionen Euro geschätzt, was einer Steigerung von rund 5 % im Vergleich zu 2016 entspricht. (Quelle: Deutsch-französische Handelskammer / AHK Frankreich)

Im Jahr 2017 wurden für mehr als 5 Milliarden Euro Waren in der Messtechnik und Sensorik nach Frankreich importiert. Deutschland ist mit einem Anteil von 25,3 % mit Abstand das wichtigste Lieferland. (Quelle: Eurostat)

Die französische Sensorik und Messtechnik profitiert von dem Wachstum der Anwenderindustrien, wie der Automobilbranche, der Luft- und Raumfahrttechnik oder auch dem steigenden Absatz von elektronischen Geräten. Auch die staatliche Förderung und Reglementierung begünstigen die Nachfrage nach Sensorsystemen und Messtechnik. So haben neue Umweltauflagen zu einem steigenden Absatz von Hybrid- und Elektroautos geführt und Frankreich zum europäischen Marktführer im Bereich der Elektrofahrzeuge gemacht. Vor allen Dingen die Nachfrage nach Cobots soll in Zukunft steigen, da ihr Preis niedriger ist, als der von herkömmlichen Industrierobotern. Für französische KMU bietet sich damit die Möglichkeit, Schwächen im Bereich der Automatisierung zu kompensieren.

‚Autor: Jitka Mencl-Goudier
© shutterstock.com


Teilen Sie diesen Beitrag