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Covid-19 hat im deutschen und französischen Immobilienmarkt Spuren hinterlassen.In den ersten drei Quartalen 2020 haben laut Immobiliendienstleister JLL die Immobilienmärkte in Deutschland (- 15 %) und Frankreich (- 20 %) Rückgänge hinnehmen müssen.

Immobilienmarkt Deutschland und Frankreich: Trends und Prognosen für 2021

Covid-19 hat im deutschen und französischen Immobilienmarkt Spuren hinterlassen.In den ersten drei Quartalen 2020 haben laut Immobiliendienstleister JLL die Immobilienmärkte in Deutschland (- 15 %) und Frankreich (- 20 %) Rückgänge hinnehmen müssen. Büroimmobilien sind immer noch die beliebteste Assetklasse, doch das Interesse zeigt weiterhin eindeutig in Richtung Wohnen und Industrie/Logistik.


Nachfrageüberhang im deutschen Wohnimmobilienmarkt

Ungeachtet der eingetrübten konjunkturellen Rahmenbedingungen ist das Interesse der deutschen Immobilieninvestoren nach wie vor hoch. Die Studie „Immobilienmarkt Deutschland 2020/2021“ der Immobilienbank DZ Hyp hat die Entwicklung der Immobilienmärkte an den Top-Standorten untersucht. Resultat: Rund ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie präsentiert sich der Immobilienmarkt in Deutschland als insgesamt robust. Vor allem der gewerbliche Wohnimmobilienmarkt verzeichnet einen anhaltenden Nachfrageüberhang.

Doch zumindest in den Großstädten könnte sich die Ära der extremen Preissteigerungen dem Ende zuneigen. Wer auch nach Corona die Möglichkeit hat im Homeoffice zu arbeiten, kann sich aufgrund geringerer Immobilienpreise im Umland eine größere Immobilie leisten oder ein Haus mit Grundstück. Die Immobilienpreise in den Randlagen und sogenannten B-Städten ziehen bereits an. Dieser Trend dürfte sich auch in diesem Jahr fortsetzen.


Deutschland: Steigende Büroflächennachfrage prognostiziert

In Deutschland wurden 2020 rund 24,6 Milliarden Euro in die Assetklasse Büroimmobilien investiert. Das entspricht einem Marktanteil von 41 %, womit sich Büro-Investments noch vor Einzelhandel (gut 20 %) und Logistik (rd. 13 %) an die Spitze setzen. Erwartungsgemäß wurde aber das Rekordergebnis aus 2019 verfehlt (-36 %). (Quelle: BNP Paribas Real Estate)

Trotz möglicherweise steigenden Home-Office-Anteilen gehen die Investoren aber langfristig von einer positiven Entwicklung der Büroflächennachfrage aus, getragen von einer soliden deutschen Wirtschaft.


Frankreich: Regionaler Wohnimmobilienmarkt boomt, Büroimmobilien schwächeln

Französische Immobilieninvestoren sind zuversichtlich für dieses Jahr und wollen weiter investieren. Das ergibt die aktuelle Studie ‚Outlook 2021‘ von Savills Investment Management. Allerdings könnte das sehr hohe Preisniveau auf dem französischen Wohnimmobilienmarkt zu einer rückläufigen Entwicklung der Immobilienpreise führen. Nach Jahren der spekulativen Euphorie fangen die Preise in den großen Metropolen wie Paris, Lyon und Bordeaux bereits an zu sinken. Davon könnten – wie in Deutschland – die mittleren Städte und Stadtrandlagen profitieren.

Starke Einbrüche verzeichnet der französische Büroimmobilienmarkt. Im Corona-Jahr 2020 wurden 26,3 Milliarden Euro in Büroimmobilien investiert. Das ist ein Rückgang von 36 % gegenüber dem Vorjahr. (Quelle: ImmoStat) Betroffen ist vor allem die Region Paris, dem größten französischen Markt für Büroimmobilien. Die Unsicherheit bezogen auf die veränderten Arbeitsmodelle mit zunehmender Arbeit im Homeoffice und das Fehlen wirtschaftlicher Perspektiven führt zu einer gewissen abwartenden Haltung der Investoren, die sich auch in diesem Jahr fortsetzen dürfte.

Autor: Jitka Mencl-Goudier
© shutterstock.com


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