Deutschland zählt weiter zur weltweiten Spitzengruppe unter den Investitionsstandorten. Das ergab die EY Attractiveness Survey Deutschland 2019, für die 203 Manager ausländischer Unternehmen zu Stärken und Schwächen des Standorts Deutschland befragt wurden. 64 % der befragten Manager äußern sich zustimmend zur deutschen Standortpolitik, 15 % bewerten sie sogar als uneingeschränkt investorenfreundlich.
Nach Einschätzung internationaler Investoren wird sich die Standortattraktivität Deutschlands auch in den kommenden Jahren weiter verbessern. 43 % der befragten Manager rechnen für die kommenden drei Jahre mit einer Erhöhung der Attraktivität des Standorts Deutschland, 11 % gehen von einer Verschlechterung aus. Damit hat sich das Stimmungsbild im Vergleich zum Jahr 2018 allerdings leicht eingetrübt.
Aus Investorensicht punktet der Standort Deutschland vor allem mit seiner Verkehrsinfrastruktur und dem Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte. Positiv bewertet werden auch die Stabilität und Transparenz des politischen Umfeldes sowie die gute Ausbildung der Arbeitnehmer. Kritisiert werden jedoch die Bereiche Flexibilität des Arbeitsrechts, Unternehmensbesteuerung, finanzielle Anreize für Investoren und die hohen Arbeitskosten.
Deutschland steht in den kommenden Jahren vor der Herausforderung, sich als attraktiver Standort zu behaupten und sich gleichzeitig weiterzuentwickeln. Der Standortwettbewerb wird sich im Zuge der fortschreitenden Globalisierung, politischer Spannungen und technologischer Umbrüche weiter verschärfen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird es entscheidend sein, dass Deutschland eine starke Digitalkompetenz aufbaut. Die aktuelle Corona-Krise wird diesen Druck höchstwahrscheinlich noch deutlich erhöhen.
Autor: Jitka Mencl-Goudier
© shutterstock.com