Die Region Bourgogne-Franche-Comté zählt 2.817.200 Einwohner. Sie belegt den elften Rang unter den Metropolregionen, vor Centre-Val de Loire und Korsika. Mit einer Fläche von 47.800 km2 erstreckt sich die Region vom Pariser Becken bis an die Schweizer Grenze und ist damit flächenmäßig die fünftgrößte der dreizehn Metropolregionen.
Nahe an Paris, Lyon, Basel und Straßburg
Die Region Bourgogne-Franche-Comté ist leicht zugänglich und wird von zahlreichen Kommunikationswegen durchquert. Dazu gehören die Autobahnverbindungen zwischen Paris und Südfrankreich und die Verbindung Spanien-Deutschland. Sie profitiert auch von den TGV Hochgeschwindigkeitsverbindungen nach Paris und in Richtung Osten, nach Basel und Straßburg.
Eine vielseitige Industrie
In einer Zeit, in der der Dienstleistungssektor das Wirtschaftswachstum vorantreibt, fehlt es der regionalen Wirtschaft aufgrund der Ausrichtung auf Industrie und Landwirtschaft an Dynamik und Attraktivität.
In der Region Bourgogne-Franche-Comté sind jedoch mehr als eine Million Arbeitsplätze angesiedelt, darunter 969.000 Angestelltenarbeitsplätze. Sie ist die am meisten industrialisierte Region Frankreichs: 17,6% der Beschäftigten sind in der Industrie tätig, das sind fünf Punkte mehr als im nationalen Durchschnitt.
Die Metallindustrie steht an der Spitze mit mehr als 34.000 Beschäftigten in Unternehmen wie Areva, Aperam Stainless France, Industeel France. Der Fahrzeugbau ist mit 27.000 Mitarbeitern ein anderer starker Sektor der Region. Dabei fallen die Hälfte der Arbeitsplätze auf den Autohersteller PSA Peugeot Citroën. Allein in der Niederlassung in Sochaux sind 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. Sie zählt zu den fünf größten Industrieanlagen Frankreichs. Die vielseitige regionale Industrie ist für ausländische Unternehmen sehr attraktiv. Ein Viertel der Angestellten arbeitet in einen Unternehmen, das zu einem ausländischen Konzern gehört.
Exzellenzbereiche der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft hat in der Region ebenfalls einen hohen Stellenwert. Sie stellt 4% der Arbeitsplätze und 4% der Wertschöpfung dar und positioniert sich in Exzellenzbereichen wie dem Weinbau (84 Weine mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (AOC) allein bei Burgunderweinen wie Nuits-Saint-Georges, Montrachet, Romanée-Conti und der Käseherstellung. Die Landwirtschaft der Region stützt sich auf unverwechselbaren Bezeichnungen wie „Broutard Charolais“ (Charolais-Kälber) und „volaille de Bresse“ (Geflügel aus der Bresse).
Deutschland als wichtigster Wirtschaftspartner
Der durch die Krise von 2008 verschärfte Abbau der Industriearbeitsplätze wurde in der Region nicht durch den Aufbau von Dienstleistungsplätzen ausgeglichen. Wie auch in anderen Regionen, darunter Grand Est und Normandie, hat sich die Zahl der Arbeitsplätze im Zeitraum von 2008 bis 2016 stark reduziert.
Die Region Bourgogne-Franche-Comté stellt 4,6% der französischen Exporte dar. Sie exportiert vor allem in die EU mit Deutschland als wichtigstem Partner, gefolgt von Spanien und Italien.
Seit mehr als 60 Jahren unterhalten die Region Bourgogne-Franche-Comté und das Bundesland Rheinland-Pfalz enge und vielfältige Beziehungen. Es handelt sich um die älteste deutsch-französische Regionalpartnerschaft. Zahlreiche gemeinsame Aktionen wurden in den Bereichen Ausbildung, Jugend, Kultur und kürzlich auch im Bereich der Energiewende umgesetzt.
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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