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Interview mit Dr. Jochen Legleitner Directeur Général de La Banque Franco-Allemande SaarLB.

Die SaarLB expandiert und wird sichtbar französischer

Interview mit Dr. Jochen Legleitner Directeur Général de La Banque Franco-Allemande SaarLB.

Seit dem 1. Januar verfügt die SaarLB nach Paris und Straßburg über einen dritten Standort in Lyon. Warum wurde dieser Standort gewählt und wie soll die SaarLB im französischen Markt positioniert werden?

Herr Dr. Legleitner, die SaarLB hat nun ihren dritten Standort in Frankreich eröffnet. Was sind die Hintergründe dafür?

Das ist richtig, denn wir sind seit dem 1. Januar mit einem neuen Standort in der Innenstadt von Lyon präsent. Wir haben Räumlichkeiten bei unserem Kooperationspartner, der Bank ODDO BHF angemietet, eine deutsch-französische Bankengruppe, die mit ihrem Schwerpunkt Private Equity eine gute Ergänzung zu unserem Produkt- und Dienstleistungsportfolio darstellt.

Zwei französische Mitarbeiterinnen mit profunden Marktkenntnissen haben bereits zu Jahresbeginn mit dem Kundenausbau in Lyon und der Region Auvergne-Rhône-Alpes begonnen. In Frankreich sind wir ja schon an unserem französischen Niederlassungsstandort in Straßburg präsent und mit unserem Büro in Paris konzentrieren wir uns in enger Zusammenarbeit mit dem „Pôle Franco-Allemand“ auf die Region Ile-de-France.

Ziel unserer Expansion in Frankreich ist es, in den wichtigsten Regionalmärkten vertreten zu sein und zugleich unseren Markenkern als deutsch-französische Bank weiter zu stärken. Die Region Auvergne-Rhône-Alpes ist mit ihrer starken Konzentration an mittelständischen Industrieunternehmen bei einem vergleichsweise hohen ausländischen, v.a. deutschen Kapitalhintergrund, besonders attraktiv für uns als SaarLB.

Wie wollen Sie die SaarLB im französischen Markt positionieren?

Einerseits wollen wir noch französischer werden und zum anderen werden wir noch näher an unsere Kunden und deren Anliegen rücken. Diese Nähe ist uns als Bank von jeher ein besonderes Anliegen, was auch unser langjähriger Claim „Weitsicht durch Nähe“ belegt. Diese Botschaft ist für uns kein Marketingslogan, sondern wird von uns in unserem täglichen Handeln auf allen Ebenen aktiv gelebt.

Diese Nähe mit all ihren Vorzügen können wir nur gewährleisten, wenn wir direkt aus Frankreich heraus handeln, weshalb wir uns auch mit unseren drei französischen Standorten

und mit unseren deutschen und französischen Mitarbeitern entsprechend im Markt positionieren. Der neue Standort in Lyon ist hierbei ein wichtiger Baustein unserer Frankreichstrategie.

Neben dem essenziellen Faktor Nähe ist für uns als deutsch-französische Bank auch unser Markenkern besonders wichtig, denn wir stehen einerseits für eine über achtzigjährige Tradition und zum anderen sind wir eine moderne und innovative Bank mit einem außergewöhnlichen deutsch-französischen Geschäftsmodell.

Auf dieser Basis werden wir unsere Marke in der Großregion noch klarer positionieren und unsere Bekanntheit dadurch weiter steigern.
Um dies zu unterstreichen, haben wir unseren Markenkern in beiden Ländern um unsere Kernbotschaft ergänzt. Wir treten somit auf dem französischen Markt als „La Banque Franco- Allemande“ und in Deutschland als „Die deutsch-französische Bank“ auf. So wird in beiden Ländern sofort sichtbar, was wir sind: Wir sind eine Bank und wir sind zugleich deutsch- französisch. Kürzer und prägnanter kann man nicht beschreiben, was die SaarLB ist.

Was erwarten Sie vom Markt am neuen Standort in Lyon und wie sehen die Entwicklungsperspektiven der SaarLB in Frankreich aus?

Für die Wahl des Standorts Lyon sprechen mehrere Gründe. Zum einen bieten Lyon und die Region Auvergne-Rhône-Alpes ein breites Kundenpotenzial für uns als deutsch-französische Bank. Hier sind in hoher Konzentration Industrieunternehmen, Unternehmen des gehobenen Mittelstands mit starker industrieller Ausrichtung und mittelständische Unternehmen mit deutschem Kapital und internationaler Orientierung, also unsere Zielgruppe, angesiedelt.
Des Weiteren finden wir in Lyon und in der Region viele deutsch-französische Unternehmen. Und genau diese Potenziale wollen wir nutzen, insbesondere im Hinblick auf die Finanzierung von Investitionen und Unternehmensübernahmen.

In die Karten spielt uns auch, dass wir mit unserem vergleichsweise breitgefächerten und auf den Mittelstand zweier Märkte ausgelegten Produkt- und Dienstleistungsangebot ein Alleinstellungsmerkmal haben. Zudem sind wir vor Ort die erste deutsche Bank in Lyon. Zunächst konzentrieren wir uns in der Region auf das Firmenkundengeschäft, aber zukünftig wollen wir auch in unseren weiteren Schwerpunktsektoren im Bereich Immobilien und Erneuerbare Energien expandieren.

Herr Dr. Legleitner, wir danken Ihnen für das Gespräch.

 

Autorin: Jitka Mencl-Goudier
© SaarLB


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