Laut einer Analyse des Großmaklers Jones Lang LaSalle (JLL) stiegen die Preise im deutschen Wohnungsmarkt im ersten Halbjahr 2022 langsamer. Begründet wird dies mit den stark steigenden Zinsen und teureren Krediten, die die Nachfrage dämpfen.
Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen stiegen in den acht größten deutschen Städten durchschnittlich um 7,5 % verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Der Anstieg habe sich damit gegenüber dem Vorjahr halbiert, hieß es in der Analyse.
Noch deutlicher habe die Dynamik in den kreisfreien Städten insgesamt nachgelassen. Hier lag das Plus demnach im ersten Halbjahr bei 6 % – nach 14,4 % im Vorjahr. In den Landkreisen stiegen hingegen die Preise für Eigentumswohnungen mit 9,4 % ähnlich wie in den Vorjahren. Begründet wird diese Entwicklung mit den insbesondere seit dem vierten Quartal 2021 deutlich gestiegenen Finanzierungszinsen, die für eine Zurückhaltung der Wohnungskäufer sorgen. Damit verbundenen sei eine Abschwächung der Kaufpreissteigerungen.
Auch wenn der Analyse nur Angebotspreise und keine Abschlüsse zugrunde liegen, deutet die Studie dennoch auf einen Abwärtstrend am Wohnungsmarkt hin. Eine Abschwächung des Booms haben Analysen mehrerer Immobilienportale gezeigt. So brach die Nachfrage nach Kauf-Immobilien im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um 36 % ein, wie Daten von Immoscout24 zeigten.
Differenzierter fällt laut der Studie von JLL die Entwicklung der Mieten aus. In den acht Metropolen lag das Plus mit 3,7 % unter dem Fünfjahresschnitt (4,3 %), aber über dem Vorjahreswert (2,4 %). In den kreisfreien Städten kletterten die Angebotsmieten um 3,3 % – vor einem Jahr betrug der Anstieg 8,2 %. Kaum Veränderung gab es bei den Angebotsmieten in den Landkreisen.
Link: https://www.jll.de/de/presse/preisdynamik-am-wohnungsmarkt-verliert-bundesweit-an-schwung
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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