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Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 7 % zurückgegangen.

Energiekrise und Inflation belasten Unternehmensgründungen in Deutschland

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 7 % zurückgegangen. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Untersuchung von Creditreform und dem Leipniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). So lagen die Gründerzahlen in den Jahren 2020 und 2021 bei knapp 176.000 neuen Unternehmen, für 2022 werden von Creditreform und ZEW 163.000 Gründungen von Unternehmen geschätzt.

Steigende Energiekosten und hohe Inflation bremsen Unternehmensgründungen

Als Gründe für den Rückgang bei den Unternehmensgründungen werden in erster Linie die steigenden Energiekosten, die hohe Inflation und verzögerte Lieferprozesse von Materialien und Vorprodukten genannt. Besonders betroffen waren das Verarbeitende Gewerbe und der Hightech-Bereich. Nur der Bereich Energieversorgung ist aufgrund der hohen Nachfrage verschont geblieben. Mit 2.300 Gründungen im Jahr 2022 hat dieser Sektor etwa 150 % des Niveaus von 2015 erreicht.

Unternehmensgründer von Fachkräftemangel betroffen

Weiterer Grund für den Rückgang der Unternehmensgründungen sind die demografische Entwicklung in Deutschland und der zunehmende Fachkräftemangel. Für viele deutsche Arbeitnehmer ist das unselbständige Arbeitsverhältnis attraktiver als die Gründung eines Unternehmens.

Die Zahlen verdeutlichen auch, dass der Anteil jüngerer Gründer abnimmt, während der Anteil der 50- bis 59-jährigen Gründer im gleichen Zeitraum von 10 auf inzwischen knapp 20 % gestiegen ist.  Als mögliche Gründe für diese Entwicklung wird vermutet, dass ältere Menschen heute länger gesund bleiben und im Mittel vermögender sind.

Autorin: Jitka Mencl-Goudier
©shutterstock.com


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