Die Lebenshaltungskosten variieren erheblich zwischen Deutschland und Frankreich, beeinflusst durch regionale Unterschiede und die Kosten in den jeweiligen Hauptstädten.
Die Lebenshaltungskosten variieren erheblich zwischen Deutschland und Frankreich, beeinflusst durch regionale Unterschiede und die Kosten in den jeweiligen Hauptstädten. Trotz höherer Löhne in Deutschland sind die täglichen Ausgaben tendenziell höher als in Frankreich. Dies lässt sich durch unterschiedliche Steuer- und Versicherungskosten sowie Preisunterschiede bei Konsumgütern und Dienstleistungen erklären. Paris zählt zu den teuersten Städten der Welt, was die Lebenshaltungskosten in Frankreich stark beeinflusst. In Deutschland verursachen insbesondere die Städte München, Berlin und Frankfurt am Main besonders hohe Lebenshaltungskosten.
Tägliche Ausgaben in Deutschland höher als in Frankreich
Neben der Größe des Wohnortes bestimmt vor allem die Region, wie viel Geld man zum Leben braucht. Die höchsten durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in Deutschland werden laut Statista in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und der Hauptstadt Berlin verzeichnet. In den ostdeutschen Bundesländern und im Saarland liegen sie unter dem Durchschnitt. Die teuersten Städte Deutschlands, gemessen an den Mietpreisen für Wohnungen im Jahr 2023, sind laut Statista München, Berlin und Frankfurt am Main.
Insgesamt betragen die Lebenshaltungskosten für Privathaushalte in Deutschland laut Destatis im Jahr 2024 durchschnittlich 2.846 Euro pro Monat. Davon entfallen 36 % auf Wohnen und Energie sowie 15 % auf Nahrung und Genussmittel.
Im Vergleich zu Frankreich sind die Löhne in Deutschland zwar höher, aber auch die Steuern und die Kosten für die Krankenversicherung sind höher. Lebensmittel, Restaurantbesuche sowie Unterhaltungselektronik und ähnliche Produkte sind hingegen insgesamt günstiger als in Frankreich. Dennoch sind sich die meisten Studien einig, dass die täglichen Ausgaben in Deutschland durchschnittlich 10-13 % höher sind als in Frankreich.
Große regionale Unterschiede in Frankreich
Die Lebenshaltungskosten in Frankreich sind im Allgemeinen hoch, doch das Land verzeichnet je nach Region sehr große Unterschiede. Die Hauptstadt Paris verzerrt die Zahlen für die Lebenshaltungskosten in Frankreich. Statistiken zeigen beispielsweise, dass die Mietpreise für Wohnungen in Paris ungefähr doppelt so hoch sind wie in den meisten anderen französischen Städten. Die französische Hauptstadt verzeichnet einen durchschnittlichen Mietpreis von 30 Euro/m². Im Vergleich dazu sind die Lebenshaltungskosten in Nantes wesentlich niedriger, mit einem Mietpreis von 13 Euro/m², also weniger als die Hälfte der Kosten in Paris. Eine Restaurantmahlzeit in Paris kostet etwa 15 Euro mehr als in Limoges oder Lille. Auch Lebensmittel sind in Paris 10-20 % teurer als in anderen französischen Städten. Die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben in den großen französischen Städten, ohne Miete, liegen zwischen 792 und 1.042 Euro. Der durchschnittliche Preis für einen Warenkorb mit Grundnahrungsmitteln wie Brot, Gemüse, Milchprodukten und Fleisch beträgt in Frankreich für eine alleinstehende Person rund 300 Euro pro Monat. Dieser Preis variiert jedoch stark je nach Stadt oder Region. Die Supermärkte in Paris sowie in Badeorten und Skigebieten sind deutlich teurer als in den Provinzstädten.
Autorin: Jitka Mencl-Goudier
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