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Die Circular Economy (CE) ist zu einem zentralen Thema für die Transformation der betrieblichen Nachhaltigkeit geworden.

Mit Circular Economy zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen

Die Circular Economy (CE) ist zu einem zentralen Thema für die Transformation der betrieblichen Nachhaltigkeit geworden.

Die Circular Economy (CE) ist zu einem zentralen Thema für die Transformation der betrieblichen Nachhaltigkeit geworden. Trotzdem hat die CE auf Unternehmensebene noch nicht die angemessene Priorität erreicht, insbesondere bei den KMU. Ihnen fehlt es oft an spezialisierten Abteilungen und sie müssen Veränderungen neben dem Tagesgeschäft bewältigen. Aus diesem Grund zögern viele kleine und mittlere Unternehmen, den ersten Schritt in Richtung Circular Economy zu gehen.

Gleichzeitig stellt die Circular Economy einen der dynamischsten Aspekte des European Green Deals dar. Der neue produktorientierte Ansatz, bekannt als Ökodesign, zielt darauf ab, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um Produkte besser für den Kreislauf zu gestalten und Materialien verstärkt wiederzuverwenden. Verschiedene Gesetze wurden bereits erlassen, darunter die Ökodesignverordnung, die Batterieverordnung und die Verpackungsverordnung. Weitere Initiativen wie die Altfahrzeugverordnung befinden sich noch in der Gesetzgebung. Sie alle verfolgen das Ziel, die Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit von Produkten bereits bei ihrer Konzeption und Gestaltung zu berücksichtigen.

Die Circular Economy beschäftigt mehr als 300.000 Mitarbeiter in Deutschland

Die Circular Economy ist nicht nur aus Klimagründen, sondern auch wirtschaftlich von zunehmender Bedeutung. Mit rund 310.000 Beschäftigten hat die Kreislaufwirtschaft allein in Deutschland im Jahr 2022 Waren und Güter im Wert von über 18 Milliarden Euro exportiert. Studien zufolge können mit diesem Geschäftsmodell bis 2030 zusätzlich rund zwölf Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung generiert werden.

Nationale Ansätze mit unterschiedlichem Tempo

Die europäischen Länder setzen nationale Initiativen jedoch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit um. So hat Frankreich bereits vor der Einführung des Green Deals umfassende und ambitionierte Maßnahmen ergriffen. Das im Jahr 2020 verabschiedete AGEC-Gesetz konzentriert sich auf Abfallvermeidung, Förderung von Wiederverwendung und Recycling sowie die Aufklärung der Verbraucher. In Deutschland ist die nationale Strategie für die Kreislaufwirtschaft noch nicht endgültig festgelegt. Die Bundesregierung plant, sich stark am europäischen Circular Economy Maßnahmenplan zu orientieren. Bislang nutzen nur wenige deutsche Unternehmen die Möglichkeiten der Circular Economy über ihre bestehenden Geschäftsmodelle hinaus und betrachten sie hauptsächlich als Instrument zur Prozessoptimierung und Steigerung der Energieeffizienz.

Trotz dieser Unterschiede zeigt sich, dass sich der regulatorische Rahmen in den letzten Jahren erheblich verändert hat. Das Vorpreschen einiger Mitgliedstaaten stellt die Europäische Kommission und die Industrie in Europa vor weitere Herausforderungen. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang, einen einheitlichen Binnenmarkt und faire Wettbewerbsbedingungen für die Circular Economy zu schaffen. Dafür sind gemeinsame Definitionen von Zirkularität und eine europäische Harmonisierung der Anforderungen an Produkte und Materialien erforderlich. Die Kreislaufwirtschaft sollte bei jeder Regulierung berücksichtigt werden, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Darüber hinaus bedarf es einer besseren Abstimmung zwischen den nationalen Circular Economy Strategien, die durch die Zusammenarbeit von politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaft und Unternehmen erreicht werden kann.

Neben den regulatorischen Anforderungen sind aber weitere Maßnahmen und Anreize erforderlich. Dazu gehören die fiskalische Unterstützung, gezielte öffentliche Förderungen und die Förderung von Innovationsprozessen.

Autorin: Jitka Mencl-Goudier

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