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Trotz der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zeigen deutsche und französische Bürger eine ungebremste Reiselust.

Reisetrends und Ausblick auf das Tourismusjahr 2024

Trotz der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zeigen deutsche und französische Bürger eine ungebremste Reiselust.

Trotz der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zeigen deutsche und französische Bürger eine ungebremste Reiselust. Analysen und Umfragen in beiden Ländern untersuchten die aktuellen Reiseabsichten und zeigen die aufkommenden Reisetrends auf.

Frankreich: Massentourismus und Klimawandel beeinflussen das Reiseverhalten

Welche Ziele stehen bei den Französinnen und Franzosen im Jahr 2024 hoch im Kurs? Um die großen Trends dieses Jahres zu ermitteln, hat die Expedia-Gruppe Daten aus dem Jahr 2023 sowie die Ergebnisse einer Umfrage unter 20.000 Reisenden analysiert. Dabei zeichnen sich mehrere originelle Trends ab. So bevorzugen die französischen Reisenden vermehrt weniger überlaufene, kostengünstigere und unerwartete Ziele. Sie sind es leid, von Massentourismus überflutete Orte zu besuchen und ziehen stattdessen ruhigere und authentischere Optionen in der Nähe vor.

Die Studie wirft auch ein Licht auf ein bereits bekanntes Phänomen – den Tourismus, der von Filmen oder Serien inspiriert ist. So verzeichnete die Suche nach Flügen nach Rumänien im Jahr 2023 nach der Veröffentlichung der Serie „Wednesday“ einen Anstieg um 150 %. „Emily in Paris“ zog erneut eine große Anzahl von Besuchern in die Hauptstadt, mit einer Steigerung von 200 % bei Suchanfragen nach Paris.

Nach der Veröffentlichung der Studie „Travel Predictions“ behauptet Booking.com, dass Reisen trotz der komplexen Rahmenbedingungen zum Jahresende 2024 ein wesentlicher Bestandteil des Lebens der Franzosen sein wird und hat Reiseprofile identifiziert, die im Jahr 2024 nebeneinander existieren werden.

Demnach gibt fast die Hälfte der Reisenden (48 %) an, dass der Klimawandel ihre Urlaubsplanung für das Jahr 2024 beeinflussen wird, während mehr als die Hälfte (55 %) plant, ihren Urlaub zu nutzen, um der Hitze in den Sommermonaten zu entkommen.

Die Hälfte der befragten Reisenden (50 %) ist daran interessiert, eine Überraschungsreise zu buchen, bei der sogar das Reiseziel bis zur Ankunft geheim bleibt. 50 % bevorzugen Ziele abseits der ausgetretenen Pfade, und mehr als ein Drittel (40 %) erwägt, mit Fremden zu reisen.

Um der steigenden Inflation entgegenzuwirken, beabsichtigen mehr als die Hälfte (58 %) der Reisenden in Frankreich, im Jahr 2024 Ziele auszuwählen, an denen die Lebenshaltungskosten niedriger sind als in ihrem Heimatort.

Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen

Obwohl die steigenden Preise eine Belastung darstellen, ist die Reiselust der Deutschen ungebrochen. Anstatt auf Reisen zu verzichten, entscheiden sich viele dafür, an anderen Stellen zu sparen. Laut einer Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) planten im Januar 73 % der Befragten, in diesem Jahr zu verreisen – im Vergleich zu 70 % im Vorjahr.

Gemäß einer weiteren Umfrage des Ipsos-Instituts im Auftrag der FUR im September 2023 gaben 60 % der Befragten an, in den vergangenen zwölf Monaten gespart zu haben, um sich eine Reise zu ermöglichen. Die Urlaubsreise behauptet dabei unverändert den zweiten Platz hinter Lebensmitteln in der Rangliste der Konsumprioritäten.

Nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie stehen Auslandsreisen bei den Reisenden wieder hoch im Kurs. Laut der Studie führten im vergangenen Jahr 78 % der Urlaubsreisen zu Zielen außerhalb Deutschlands, während 22 % der Reisenden im Inland blieben. Im Ausland waren die klassischen Mittelmeerziele, angeführt von Spanien vor Italien, der Türkei, Kroatien und Griechenland, am beliebtesten. Innerhalb Deutschlands behielt Bayern seine Position als Top-Ziel bei, gefolgt von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Der Anteil der Pauschalreisen stieg im Jahr 2023 auf 48 % im Vergleich zu 43,3 % im Vorjahr. Die Nutzung von Flugreisen als bevorzugtes Verkehrsmittel erreichte damit mit knapp 47 % einen historischen Höchststand und übertraf erstmals Auto, Wohnwagen und Wohnmobil.

Autorin: Jitka Mencl-Goudier

©shutterstock.com


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