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Iris Capital hat eine Vergleichsstudie durchgeführt, um die Entwicklungen der Investitionen in deutsche und französische Startups zu untersuchen und die Unterschiede beider Länder zu beleuchten.

Trendstudie: Investitionen in deutsche und französische Startups

Iris Capital hat eine Vergleichsstudie durchgeführt, um die Entwicklungen der Investitionen in deutsche und französische Startups zu untersuchen und die Unterschiede beider Länder zu beleuchten.

Trendstudie: Investitionen in deutsche und französische Startups

Iris Capital, eine der führenden europäischen Venture-Capital-Gesellschaften, hat eine Vergleichsstudie durchgeführt, um die Entwicklungen der Investitionen in deutsche und französische Startups zu untersuchen und die Unterschiede beider Länder zu beleuchten.

Die Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass das französische Startup-Ökosystem im letzten Jahrzehnt ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet hat und sich als das kapitalstärkste in Kontinentaleuropa etabliert hat. Dies wird durch die beeindruckende Summe von 8,3 Milliarden Euro unterstrichen, die im vergangenen Jahr in französische Startups investiert wurden. Im Vergleich dazu wurden 6,6 Milliarden Euro in deutsche Startups investiert.

Die Gesamtinvestitionen gehen in beiden Ländern zurück

Die Untersuchung ergab gleichzeitig, dass im Jahr 2023 die Investitionen in französische Start-ups um 45 % und die Zahl der Transaktionen um 17 % zurückging (1038 Transaktionen). In Deutschland betrugen die Rückgänge 40 % bzw. 25 % (964 Transaktionen). Dieser Trend ist seit fast zwei Jahren zu beobachten und spiegelt die rückläufige Entwicklung des Risikokapitalmarktes wider. Deutschland scheint hierbei etwas stärker den globalen öffentlichen Märkten zu folgen, insbesondere den USA, während in Frankreich eine größere Unabhängigkeit von diesen Märkten besteht, vor allem aufgrund öffentlicher Finanzierungsmaßnahmen zur Unterstützung der französischen Startups.

Klarer Gewinner dieser Entwicklung ist die künstliche Intelligenz

Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland war im Jahr 2023 das Interesse an künstlicher Intelligenz (KI) sehr hoch. In Frankreich wurden 6 der 10 größten Finanzierungsrunden von KI-Startups abgeschlossen, während es in Deutschland 4 von 10 waren. Obwohl auch in Deutschland eine Begeisterung für KI besteht, ist ihr Einfluss im Startup-Ökosystem weniger dominierend als in Frankreich. Als Gründe werden die breitere Diversifizierung der Finanzierung in den Bereichen SaaS (digitales Geschäftsmodell, bei dem Software-Anwendungen als Internetdienst angeboten werden), Fintech, grüne Energie und Sicherheit genannt, unterstützt durch ein solides industrielles und internationales Gefüge.

Fusionen und Übernahmen für 2024 vorhergesagt

Ein weiteres Ergebnis der Iris-Studie ist, dass deutsche Startups schneller den Status von „Unicorns“ erreichen als ihre französischen Pendants mit großem Potenzial. Der Begriff „Startup Unicorn“ bezieht sich auf junge Unternehmen, die besonders vielversprechend am Markt sind. So benötigen die deutschen Startups etwa 6,7 Jahre, um eine Bewertung von 1 Milliarde US-Dollar zu erreichen, während französische Startups 7,4 Jahre benötigen. Dabei liegt der Fokus hauptsächlich auf dem B2B-Bereich (63%). Derzeit gibt es in Deutschland 50 Startup-Unicorns, in Frankreich sind es 29.

Die Studie prognostiziert für beide Länder ein spannendes Jahr 2024, mit einer Vielzahl von Fusionen und Übernahmen in Frankreich (704 im Jahr 2023 im Vergleich zu 647 in Deutschland) und einer Rückkehr zu traditionellem SaaS in Deutschland. In Frankreich verläuft das Jahr bereits sehr ausgeglichen in Bezug auf Finanzierungen und Exits. Es ist laut der Studie abzusehen, dass die KI-Innovationen weiterhin einen bedeutenden Einfluss haben werden und sich dieser Trend sowohl in Frankreich als auch in Deutschland vorerst nicht abschwächen dürfte.

Autorin: Jitka Mencl-Goudier

©shutterstock.com


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