Die Corona-Krise hat sich stark auf die Stimmung der KMU-Chefs niedergeschlagen. Dieser Befund wurde durch eine alle Sektoren einschließende Studie zur psychischen Gesundheit der französischen KMU-Chefs bestätigt. Dazu befragte die Beobachtungsstelle Observatoire Amarok zwischen dem 11. Januar und 2. Februar 2021 landesweit 1.065 Geschäftsführer von Unternehmen mit durchschnittlich sieben bis acht Beschäftigten. Die Befragung bringt besorgniserregende Tatsachen ans Licht. Der Erschöpfungsgrad der französischen KMU-Chefs scheint so hoch wie nie zuvor zu sein. Zudem hat sich ein beispielloses „Syndrom des Ausgeliefert-Seins“ breitgemacht, das während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 aufkam und offenbar weiter fortbesteht. Es beschreibt ein starkes Gefühl des Eingesperrtseins und der Machtlosigkeit.
Mangelnde Sichtbarkeit schlägt besonders auf die Stimmung der KMU-Chefs
Die Studie unterstreicht, dass die Firmenchefs besonders stark unter den behördlich verordneten Schließungen, den mit dem Lockdown verbundenen wirtschaftlichen Hemmnissen und der verstärkten Unsicherheit gelitten haben. Seit dem zweiten Lockdown im vergangenen Herbst kam das sogenannte „Verhinderungssyndrom“ zu den üblichen Erschöpfungssymptomen wie Abgespanntheit, Enttäuschung, Müdigkeit und Schlafmangel hinzu und stellt ein echtes Risiko für die Stimmungslage der KMU-Chefs dar.
Die Umfrage zeigt auch auf, dass das Konkursrisiko die Firmenchefs sehr viel stärker beunruhigt als die Aussicht, an Covid-19 zu erkranken und einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden.
Link zur Studie: http://www.observatoire-amarok.net/sites/wordpress/wp-content/uploads/2021/02/Communiqué-de-presse-seconde-vague-en-cours.pdf
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Autor: Jitka Mencl-Goudier