Nach einer deutlichen Erholung im Sommer 2022 rechnen viele Betriebe der deutschen Tourismuswirtschaft mit schlechteren Geschäften in den kommenden Monaten. Das geht aus einer im November veröffentlichten Sonderauswertung der Herbstkonjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor. Allein im Gastgewerbe erwarten etwa zwei Drittel der knapp 2000 Befragten eine Verschlechterung der Geschäftstätigkeit in diesem Jahr. Vor allem die Energiepreise, der Personalmangel und die Arbeitskosten bereiten Sorgen.
Besonders pessimistisch sind Gastwirte, Hoteliers und andere Betreiber von Beherbergungsbetrieben. Ihre Erwartungen für 2023 rutschten demnach auf Tiefstwerte und lagen teilweise sogar unter denen zu Beginn der Corona-Pandemie. Zugleich sorgen sich mehr als 60 % der Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter um die Inlandsnachfrage.
Jeder zehnte Betrieb von Insolvenz bedroht
Besonders besorgniserregend ist die eigene Finanzlage vieler Betriebe. Knapp 50 % der Unternehmen der Tourismusbranche beschreiben ihre Finanzierungssituation als problematisch. Jeder zehnte Betrieb im Beherbergungsgewerbe sieht sich der Umfrage zufolge als insolvenzgefährdet.
Im September 2022 verbuchten Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes 47,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das waren 4,7 % mehr als ein Jahr zuvor. Im August war das Vorkrisenniveau nach endgültigen Daten der Behörde dagegen erstmals leicht um 0,34 % überschritten worden.
Der DIHK befragte für seine Herbstkonjunkturumfrage im November 2022 insgesamt mehr als 24.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen, darunter knapp 2000 Betriebe des Gastgewerbes.
Link zur Umfrage: https://www.dihk.de/resource/blob/86176/cf0c68be8d433b236887109abde5b1f8/sonderauswertungtourismus-herbst-2022-data.pdf
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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