Pôle Franco-Allemand > Wirtschaft > Wie kooperieren Deutschland und Frankreich in Forschung und Lehre?

Deutschland und Frankreich räumen der Zusammenarbeit in Wissenschaft und Lehre einen wichtigen Platz ein.

Wie kooperieren Deutschland und Frankreich in Forschung und Lehre?

Deutschland und Frankreich räumen der Zusammenarbeit in Wissenschaft und Lehre einen wichtigen Platz ein. Im Vordergrund stehen Hochschulkooperationen und Projekte im Bereich Energie, Umwelt und im Hinblick auf zukünftige technologische Herausforderungen.

Deutsch-französische Hochschulkooperationen
Mit über 2.600 Partnerschaften unterhält Deutschland mit keinem anderen Land mehr Hochschulkooperationen als mit Frankreich. Dies belegt auch die große Zahl bilateraler Organisationen wie die Deutsch-Französische Hochschule mit ihren über 180 Doppelabschluss-Studiengängen. Hinzu kommen das vom DAAD geförderte interdisziplinäre Deutschlandzentrum CIERA, das Deutsche Historische Institut oder auch das Deutsch-Französische Jugendwerk, die vielfältige Förderangebote für deutsche und französische Studierende und Nachwuchswissenschaftler bieten.
Daneben wird der akademische Austausch zwischen den beiden Ländern gefördert. So studierten vor Corona jährlich zwischen 8.000 und 9.000 Studierende und Nachwuchswissenschaftler im jeweils anderen Nachbarland.

Deutsch-französische Forschungsprojekte in strategischen Schlüsselbranchen
Ein gemeinsames Ziel im Bereich der Forschung ist die Sicherung der europäischen Technologiesouveränität. In den strategischen Feldern wie der IT-Sicherheit, Mikroelektronik oder der Künstlichen Intelligenz werden die Erfahrungen beider Länder zusammengeführt und Forschungsnetzwerke aufgebaut.
Deutschland und Frankreich haben sich auf einen regelmäßigen Austausch von Informationen zur Förderung digitaler Infrastrukturen geeinigt. Ein entsprechendes deutsch-französisches Netzwerk erlaubt die enge Zusammenarbeit zwischen der deutschen Digital Hub Initiative und der Hub France IA. Zielsetzung ist hierbei, den Austausch von technologischem und wirtschaftlichem Know-how zu fördern. Weitere gemeinsame Aktivitäten richten sich auf die Stärkung der digitalen Souveränität Europas, insbesondere im Bereich 5G/6G-Netze und der Datenwirtschaft.

Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich beruht zudem auf einem intensiven Informationsaustausch. So ist für die größte französische Forschungsorganisation CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) Deutschland einer der wichtigsten Partner. In vielen internationalen Forschungsprojekten sind die deutschen Max-Planck- und Leibniz-Institute bevorzugte Partner des CNRS. Darüber hinaus gab es in den Jahren 2019 bis 2021 rund 42.700 gemeinsame Publikationen, davon mehr als 17.600 mit dem CNRS.

Kooperationsschwerpunkte im Bereich Energie und Wasserstoff
Die deutsche und französische Regierung wollen die Entwicklung grüner Energien auf europäischer Ebene vorantreiben. Zu den wichtigsten Deutsch-französischen Forschungs-Kooperationen gehören unter anderem eine gemeinsame Arbeitsgruppe zum Thema Energie, die vom französischen Ministerium für den ökologischen Wandel und territorialen Zusammenhalt und dem deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt wird.
Ein weiteres Projekt ist ein deutsch-französisches Forschungsprogramm zum Thema „ Neue Batterietechnologien“. Darüber hinaus wurde eine deutsch-französischen Dialogplattform gegründet, die sich mit der Infrastruktur für das Aufladen von Batterien und die Betankung mit Wasserstoff befasst.

Weitergehende Informationen zu deutsch-französischen Projekten in Forschung, Wissenschaft und Lehre finden Sie hier:

1. Wissenschaft und Forschung
2. Wissenschaft Frankreich

Autorin: Jitka Mencl-Goudier
© shutterstock.com


Teilen Sie diesen Beitrag