Eine aktuelle Meinungsumfrage der Robert-Schuman-Stiftung zeigt, dass in allen großen europäischen Ländern die Stimmung für die Atomkraft seit 2021 stark gestiegen ist.
Eine aktuelle Meinungsumfrage der Robert-Schuman-Stiftung zeigt, dass in allen großen europäischen Ländern, einschließlich der Ausstiegsländer wie Italien oder Deutschland, die Stimmung für die Atomkraft seit 2021 stark gestiegen ist. In Deutschland ist der Anteil der Bevölkerung, der sich für die Kernenergie ausspricht oder sie sehr stark befürwortet, um 15 Punkte auf 44 % angestiegen. Staaten wie Frankreich oder das Vereinigte Königreich, die den Bau neuer Kernkraftwerke planen, können nun auf eine mehrheitliche Unterstützung zählen. Begründet wird die zunehmende Befürwortung der Kernenergie mit dem Krieg in der Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise.
Atomenergie als Schlüssel für die Energiewende?
Mit dem fortschreitenden Klimawandel hat die Debatte um die Atomkraft wieder Fahrt aufgenommen: Atomstrom produziert nur geringe Mengen an CO2 und könnte der Schlüssel in der Energiewende sein, so die Befürworter. Dagegen weisen Atomkraft-Kritiker einmal mehr auf die Gefahren hin: Die Endlagerung des hochradioaktiven Atommülls ist nach wie vor nicht geklärt und Unfälle wie in Tschernobyl oder Fukushima können nie gänzlich ausgeschlossen werden.
Europäisches Parlament stuft Atomenergie als klimafreundlich ein
Doch für Diskussionen und Kritik sorgt, dass seit Anfang Januar auch Investitionen in Gas- oder Atomkraftwerke als klimafreundlich eingestuft werden. Mit dem Regelwerk der Taxonomie hat die EU-Kommission Standards für ökologisches Wirtschaften festgelegt. Die Kern- und Gasenergie werden darin als nachhaltig eingestuft. Das Europäische Parlament hat damit den Weg für das Öko-Label für die beiden Energiequellen frei gemacht.
Autorin: Jitka Mencl-Goudier
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