Ein Interview mit Frau Fabienne Pierrard, Presidentin des Club des Affaires Saar-Lorraine.
Frau Pierrard, können Sie uns den Club des Affaires Saar-Lorraine vorstellen?
Der Club des Affaires Saar-Lorraine ist ein einzigartiges Wirtschaftsforum. Mit Sitz in Saarbrücken verkörpert er eine dynamische Präsenz auf beiden Seiten der Grenze und bietet regionalen Unternehmen eine wichtige Unterstützung. Unsere Aufgabe ist es, die deutsch-französische Annäherung zu fördern und die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sowie innerhalb der Großregion Saar-Lor-Lux zu unterstützen.
Seit seiner Gründung vor 35 Jahren spielt unser Club eine aktive Rolle bei der Annäherung der Wirtschaftsakteure des Saarlandes und Lothringens und trägt so zur Dynamik und zum Ansehen der Region bei.
Der Club des Affaires Saar-Lorraine fungiert als Plattform für Synergien und den Austausch von Informationen sowie die Organisation von regelmässigen Veranstaltungen. Mit seinen 100 Mitgliedern, die sich aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, Freiberuflern, Institutionen und Privatpersonen zusammensetzen, bildet der Club des Affaires Saar-Lorraine ein vielfältiges und dynamisches Netzwerk. Darüber hinaus stärkt unsere enge Zusammenarbeit mit Konsulaten und Ministerien unseren Einfluss in der Region.
Zu den Aktivitäten des Clubs gehören Konferenzen zu deutsch-französischen Fragestellungen oder Themen von allgemeinem Interesse, Unternehmensbesuche sowie die projektbezogene Zusammenarbeit mit Institutionen und Verbänden der Großregion.
So haben wir beispielsweise Anfang des Jahres eine Veranstaltung im Musée de la Mine in Petite-Rosselle organisiert zur Förderung des Tourismus und unterstützen somit den Austausch zwischen deutschen und französischen Tourismusfachleuten.
Darüber hinaus ist der Club Teil eines Netzwerks von Deutsch-Französischen Wirtschaftsclubs, das acht Clubs in Deutschland und elf Clubs in Frankreich umfasst. Diese Verbindungen sind von entscheidender Bedeutung für die Stärkung der deutsch-französischen Beziehungen, sowohl auf wirtschaftlicher Ebene als auch in den Bereichen der kulturellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Jedes Jahr trifft sich dieses Netzwerk in einer deutschen oder französischen Stadt, um einen Kongress der Clubs zu veranstalten. Dieses Jahr findet diese Veranstaltung im November statt und wird von unserem Deutsch-Französischen Wirtschaftsclub in Paris organisiert.
Wie sehen Sie die Zukunft des Saarlandes?
Die Region zeichnet sich durch ihren Strukturwandel und ihren zukunftsorientierten Blick aus. Das Saarland, das traditionell in der Industrie verankert ist, insbesondere mit seinen Bergwerken und der Stahlindustrie, befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Der schrittweise Ausstieg aus den traditionellen Industrien erfolgte dank einer gezielten Strukturpolitik, die die Entstehung neuer Industrien wie der Automobilindustrie förderte. Heute entstehen vielversprechende Projekte, insbesondere in der Wasserstoff- und Batterieproduktion. Das Saarland ist mittlerweile eine Modellregion, die den Strukturwandel resilient bewältigt hat.
Ein Beispiel für die Transformation in der Region ist das Unternehmen Viessmann. Dieses deutsche Unternehmen hat sich vor fast 50 Jahren in Faulquemont im Département Moselle niedergelassen. Früher war es auf konventionelle Heizungsanlagen spezialisiert, heute richtet es seine Aktivitäten auf Solarenergieanlagen aus. Dieses Beispiel zeugt von der Anpassungsfähigkeit der lokalen Unternehmen angesichts der aktuellen Herausforderungen im Energiebereich.
Wie kooperieren Sie mit dem Pôle Franco-Allemand ?
Seit seinem Start im Jahr 2019 sind wir stolz darauf, Partner des Pôle Franco-Allemand zu sein. Wir schätzen besonders den Austausch mit den deutsch-französischen Experten. Darüber hinaus ist die SaarLB ein historischer Partner des Clubs, der seit seiner Gründung dabei ist. Der kontinuierliche Ausbau des Pôle Franco-Allemand zeugt von der wachsenden Bedeutung grenzüberschreitender Fragen.
Frau Pierrard, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Weitere Informationen auf der Webseite des Clubs www.clubaffaires.de und auf LinkedIn