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Die Bürokratiebelastung wird von deutschen Unternehmen als eine zentrale Wachstumsbremse eingeschätzt.

Bürokratie überlastet deutschen Mittelstand

Die Bürokratiebelastung wird von deutschen Unternehmen als eine zentrale Wachstumsbremse eingeschätzt. Die Erfüllung bürokratischer Erfordernisse bindet umfangreiche Ressourcen, die den Unternehmen für ihre eigentliche, Wertschöpfung generierende Tätigkeiten nicht mehr zur Verfügung stehen. Ein effizienter Regulierungsrahmen und der ambitionierte Abbau unnötiger Bürokratie ist daher gerade für mittelständische Unternehmen wichtig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Deutsche Unternehmen werden jährlich mit einem Betrag von rund 4,9 Mrd. Euro für Folgekosten gesetzlicher Regelungen belastet (Quelle: Nationaler Normenkontrollrat 2019). Zu den größten Belastungen der Unternehmen zählen die praxisferne Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), ausufernde Aufbewahrungs- und Dokumentationspflichten sowie komplexe Förderverfahren (DIHK 2019).

Auch wenn die anhand von Zeit- und Kostenaufwand gemessenen Bürokratiekosten tendenziell rückläufig sind, schätzen deutsche Unternehmen die Bürokratiebelastung weiterhin als zentrales Wachstumshemmnis ein. Das ist das Ergebnis der Studie „Bürokratiewahrnehmung von Unternehmen“ des Instituts für Mittelstandsforschung IfM Bonn aus dem Jahr 2019.

Neben praktischen Schwierigkeiten im Umgang mit bürokratischen Erfordernissen kritisiert ein großer Teil der Unternehmen die mangelnde Sinnhaftigkeit vieler Vorschriften (59,2 %) und die Regulierungsdichte (78,4 %). Fast die Hälfte aller Unternehmen sieht sich nicht in der Lage, alle bürokratischen Erfordernisse zu erfüllen. Sie erfüllen nur die Vorschriften, die aus ihrer Sicht am wichtigsten sind.

 

Autor: Jitka Mencl-Goudier
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