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Mit mehr als 2.500 Unternehmen und 320.000 Arbeitsplätzen in Frankreich leisten deutsche Investoren einen wichtigen Beitrag zur französischen Wirtschaft.

Deutsche Unternehmen in Frankreich haben unter der Krise gelitten, bleiben jedoch zuversichtlich für die Zukunft

Mit mehr als 2.500 Unternehmen und 320.000 Arbeitsplätzen in Frankreich leisten deutsche Investoren einen wichtigen Beitrag zur französischen Wirtschaft. Diese Studie geht auf ihre Lage ein: Wie war die Situation der deutschen Unternehmen in Frankreich vor der Gesundheitskrise? Wie haben sie diese Krise gemanagt? Wie entwickeln sich Investitionen und Beschäftigung? Und ganz allgemein: Was sind die Erfolgsfaktoren und Herausforderungen für deutsche Unternehmen in Frankreich?

Die Studie wurde zwischen Juni und August 2020 realisiert mit einem repräsentativen Panel deutscher Unternehmen, die in Frankreich investiert haben.


Hauptaussagen der Studie:

  • Zwischen 2018 und 2020 waren die Geschäftsaktivitäten deutscher Unternehmen in Frankreich sehr zufriedenstellend, mit einem signifikanten Anstieg von Investitionen und Arbeitsplätzen. Deutschland ist nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte ausländische Investor in Frankreich. Eine große Mehrheit der befragten Geschäftsführer begrüßt die in Frankreich durchgeführten Reformen und wünscht, dass diese vertieft und beschleunigt werden.
  • Deutsche Unternehmen, die in Frankreich tätig sind, haben die Covid-19-Krise schwer zu spüren bekommen, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität je nach Wirtschaftssektor, in dem sie tätig sind. Aber für die befragten Unternehmen hat der französische Staat durch die Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft während dieser Krise ein positives Signal gesetzt und Präsenz gezeigt.
  • Die Krise hat es ermöglicht, die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland auf Unternehmens- und Staatsebene zu festigen. Die deutsch-französische Initiative vom 18. Mai 2020 für einen europäischen Hilfsfond markiert die Bedeutung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern zur Unterstützung der europäischen Wirtschaft.
  • Marktgröße, Qualität der Infrastruktur, Ausbildung der Ingenieure, Innovationskraft und Kreativität sind laut der deutschen Unternehmen die Stärken Frankreichs. Die Krise hat das Vertrauen darin nicht geschmälert. Die Unternehmen plädieren allerdings für einen Abbau der vielen Regularien und großen Bürokratie sowie für eine Steuerharmonisierung zwischen den beiden Ländern.
  • Eine von drei Führungskräften sagt, dass die Krise keine Auswirkungen auf ihre Investitions- und Einstellungspläne in Frankreich haben wird. 45% der Befragten sind optimistisch in Bezug auf die Geschäftsaktivitäten ihres Unternehmens und sehen sogar eine Wiederbelebung der Tätigkeit ab 2022-24 voraus.

„Die Covid-Pandemie hat die französische Wirtschaft hart getroffen. Aber die öffentlichen Hilfsprogramme und der Sanierungsplan zielen auf die wirtschaftliche Erholung des Landes ab. Dank der Bereitschaft der Regierung, in Krisenzeiten in vielversprechende Technologien zu investieren, bleibt der französische Markt für deutsche Unternehmen zunehmend attraktiv. Die geplante Senkung der Produktionskosten, die die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Frankreich erhöhen wird, wird diesen Trend weiter verstärken.“ sagt Patrick Brandmaier, Geschäftsführer der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer.

„Die Studie zeigte, dass Frankreich vor der Krise ein äußerst attraktiver Standort für Investitionen war. Die Krise hat sich stark auf die Aktivitäten deutscher Unternehmen in Frankreich ausgewirkt. Trotz dieser Faktoren verändert ein Drittel der Befragten ihre Investitions- oder Einstellungspläne für 2020 nicht. Nach Angaben der befragten Unternehmen wird der Aufschwung in 2022-2024 erwartet. Außerdem betonten die deutschen Unternehmen in Frankreich die Stärke des deutsch-französischen Paares. Die Zusammenarbeit im täglichen Leben der Unternehmen, die gefundenen Lösungen und der ständige Dialog sind entscheidend für die Zukunft Europas. Ein wirtschaftlicher Aufschwung kann nicht ohne eine Koordinierung zwischen Frankreich und Deutschland erreicht werden“, erklärt Charlotte Jansen, Associate Partner EY, International Trade Flows Germany.

 

Autoren: Die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer (AHK) / EY
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