Computerhacker haben es auf die deutsche Wirtschaft abgesehen. Seit Beginn der Corona-Krise hat sich die Zahl der Hackerangriffe auf deutsche Unternehmen, Forschungsinstitute, Verbände und Institutionen deutlich erhöht. Auch die Summe der Schäden stieg sprunghaft an. Mit 223 Milliarden Euro im Jahr liegt sie derzeit mehr als doppelt so hoch wie in den Jahren 2018 und 2019. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervor.
90 % der deutschen Unternehmen von Cyberattacken betroffen
Knapp 90 % der in der repräsentativen Umfrage befragten 1.000 Unternehmen und Organisationen gaben an, von Internetattacken betroffen zu sein, und zwar so schlimm wie noch nie. In den Jahren 2018 und 2019 sahen sich „nur“ 75 % der Unternehmen von Cyberkriminellen bedroht.
Seit Ausbruch der Pandemie wurden monatlich neue Rekordwerte erreicht, die vor allem mit dem sprunghaften Anstieg der Homeoffice-Arbeit zu erklären ist. Für die Heimarbeit wurden neue Laptops, Software und Netzwerke eingesetzt. Der Umgang damit aber war selten erprobt und viele neue Systeme hatten mit Sicherheitslücken zu kämpfen.
Die Hacker nutzen auf dem Weg zu ihren Zielen vor allem den „Faktor Mensch“ als schwächstes Glied der Sicherheitskette aus, um in die fremden Systeme einzudringen. Bei 41 % der befragten Firmen gab es zuletzt solche Versuche. 27 % der Unternehmen gaben an, per Telefon kontaktiert worden zu sein, 24 % erhielten infizierte E-Mails.
9 % der Unternehmen, bei denen Homeoffice möglich ist, erklärten, seit Beginn der Pandemie habe es IT-Sicherheitsvorfälle gegeben, die auf die Heimarbeit der Mitarbeiter zurückzuführen seien. In der Hälfte der Fälle hatten die Computerhacker Erfolg.
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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