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Deutschland ist weniger wettbewerbsfähig als Frankreich.

Frankreich überholt Deutschland bei der Wettbewerbsfähigkeit

Deutschland ist weniger wettbewerbsfähig als Frankreich. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmen Boston Consulting Group (BCG).

Die Steigerung der Produktivität und die Umsetzung von Reformen sind entscheidende Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit in einer globalisierten Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Die letzten fünf Jahre waren von Handelskriegen, Pandemien und geopolitische Spannungen geprägt, haben den internationalen Handel grundlegend neugestaltet und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und französischen Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt.

Frankreich profitiert von Reformen und Investitionen in die Industrie

Deutschland ist weniger wettbewerbsfähig als Frankreich. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmen Boston Consulting Group (BCG). Die höhere Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs wurde insbesondere durch eine höhere Produktivität in Bezug auf die Arbeitskosten und durch Investitionen in die Industrie erzielt. In geringerem Maße haben auch die Stromkosten in einem inflationären Umfeld die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs gegenüber Deutschland verbessert.

Laut der aktuellen BCG-Studie hat sich bei den Produktionskosten die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs im Vergleich zu Deutschland in den letzten vier Jahren verbessert. Im Jahr 2022 hat Frankreich Deutschland bei der Wettwerbsfähigkeit der Produktionskosten wiederum überholt. Die Studie vergleicht die Lohn-, Energie- und Transportkosten für die Produktion einer Ware in verschiedenen Ländern mit den Kosten für die Herstellung eines vergleichbaren Produkts in den USA.

Die BCG hat für die Studie die Auswirkungen der verschiedenen Krisen der letzten vier Jahren rekonstruiert und modelliert unter Einbeziehung der Covid-Pandemie, der Wachstumseinbrüche, der Handelskriege und des Ukraine-Kriegs. Um diese Multikrisen zu bewältigen, waren die Länder gezwungen, ihre industriellen Instrumente und Prozesse neu zu organisieren: Arbeitszeiten, Anpassung der Produktionsketten, Berücksichtigung des Anstiegs der Rohstoffpreise etc. Die vor der Krise eingeleiteten und während der Krise verstärkten Reformen haben sich dabei als vorteilhaft erwiesen, vor allem im Hinblick auf die Arbeitskosten. Diesem Punkt ist es auch zu verdanken, dass Frankreich zu den Ländern gehört, die am besten abschneiden. Durch die Erhöhung des Mindestlohns in Deutschland liegen die Lohnkosten in Deutschland heute um 20 Prozent höher als in Frankreich.

Frankreich punktet bei Robotik und Digitalisierung

Die Modernisierung der französischen Industrie ist auf massive Investitionen in Technologien für die ‚Fabrik der Zukunft‘ zurückzuführen. Investitionen in Robotik und Digitalisierung, die seit 2018 von einem Viertel der französischen KMU und Midcap-Unternehmen in Angriff genommen wurden, haben sich als weitere Stärken bei der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs erwiesen. Zudem hat das französische Konjunkturprogramm ‚France Relance‘ diese Produktivitätssteigerungen noch verstärkt, indem es 30 % seines Budgets von 100 Milliarden Euro für die ‚Fabrik der Zukunft‘ bereitgestellt hat.

Obwohl sich der Beschäftigungsanteil in der Industrie und der BIP in Frankreich in den letzten Jahren stabilisiert haben, steigert das Land seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber seinen wichtigsten europäischen Konkurrenten. Auch wenn es immer noch günstiger ist in Spanien oder im Vereinigten Königreich zu produzieren, gehört Frankreich mittlerweile zur europäischen Spitzengruppe.

Autorin: Jitka Mencl-Goudier

©shutterstock.com


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