Wie steht es um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland?
Wie steht es um die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland? Trotz Berichten über verschlechterte Standortfaktoren sehen ausländische Investoren in den kommenden Jahren große Geschäftschancen in der Transformation Deutschlands.
Die kürzlich durchgeführte KPMG-Umfrage „Business Destination Germany 2024“ unter 350 CFOs der größten deutschen Tochtergesellschaften internationaler Konzerne zeigt, dass andere Länder und Regionen als wachstumsstärker als Deutschland angesehen werden. Demnach verschlechtern sich alle Standortfaktoren. Die größten Hindernisse für Investitionen in Deutschland sind übermäßige Bürokratie, hohe Energiekosten, unzureichende Digitalisierung, die ESG-Regulierung und mangelnde Technologieoffenheit.
Transformation Deutschlands bietet Geschäftschancen für ausländische Investoren
Trotzdem sehen über die Hälfte der befragten internationalen CFOs (52 %) Möglichkeiten in den bedeutenden Transformationsprojekten Deutschlands (wie die Energiewende, die Erreichung von Klimaneutralität, die Digitalisierung, die Infrastrukturverbesserung und die Modernisierung des Standortes) und beabsichtigen daher, in den kommenden fünf Jahren hierzulande zu investieren. Lediglich 7 % planen, ihre Aktivitäten in Deutschland zu reduzieren, während 37 % eine Ausweitung ihres Engagements in Betracht ziehen.
Im Vergleich innerhalb der EU liegt Deutschland bei den meisten Standortfaktoren immer noch im oberen Mittelfeld. Besonders positiv bewertet werden der Lebensstandard (von 72 % der Befragten zu den Top 5 gezählt) sowie die öffentliche Sicherheit (von 69 %). Die geografische Lage Deutschlands im Herzen Europas bleibt für internationale Konzerne weiterhin attraktiv, wobei 79 % der befragten internationalen CFOs Deutschland entweder als Spitzenreiter (20 %) oder unter den Top fünf (59 %) in Bezug auf die logistische Lage einstufen.
Die Zukunftsaussichten der internationalen CFOs für das laufende Jahr 2024 sind verhalten, wobei nur etwas mehr als ein Drittel (37 %) davon ausgeht, dass ihre wirtschaftlichen Aussichten „viel besser“ (2 %) oder „besser“ (35 %) sein werden. Für die nächsten fünf Jahre erwarten jedoch 59 % der ausländischen Investoren eine verbesserte oder deutlich verbesserte wirtschaftliche Situation.
Autorin: Jitka Mencl-Goudier
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