Laut dem letzten Barometer „Die Franzosen und die Rente“, das vom Odoxa-Institut für Groupama durchgeführt wurde, lehnt die Bevölkerung die Idee einer Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters massiv ab. Dennoch sind die Befragten für eine Rentenreform, vor allem wenn dadurch die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen behoben werden kann.
57 % der Franzosen sind pessimistisch hinsichtlich der Zukunft des Rentensystems und 67 % sind gegen eine Rentenreform, die eine Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters beinhaltet. Dennoch scheint eine Reform des Rentensystems für die Befragten notwendig zu sein.
Das gewünschte Austrittsalter nähert sich zum ersten Mal dem Vorruhestandsalter mit 62 Jahren an. Im Vergleich dazu möchte die Bevölkerung in Deutschland und Großbritannien mit 65 Jahren aus dem Erwerbsleben ausscheiden.
57% der Franzosen versichern, noch nicht mit der Vorbereitung des Ruhestands begonnen zu haben, während die Briten (65%) und die Deutschen (60%) bereits damit begonnen haben.
Besonders aufschlussreich sind die Ergebnisse des Barometers, was Frauen betrifft: Fast jede zweite Frau (47 %) kennt prekäre Situationen in Bezug auf Beschäftigung und Rente. Frauen sind auch generell weniger gut informiert, was das Thema Rente angeht.
So lehnen sie eine Reform des gesetzlichen Renteneintrittsalters noch stärker ab als Männer, sind aber wie diese weitgehend für alle Maßnahmen und Reformen, die darauf abzielen, die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen zu verringern. Mehr als drei Viertel der befragten Frauen befürworten die Vergabe von Zusatzrentenpunkten für jede Arbeitsunterbrechung aufgrund von Kindererziehung, die Einführung eines Systems zur Übertragung von Rentenansprüchen zwischen Ehegatten oder auch die Schaffung eines Rentensparplans, der die Laufbahnunterbrechung berücksichtigt.
Autor: Jitka Mencl-Goudier
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