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Eine Studie des Kreditversicherers Allianz Trade kommt zu dem Schluss, dass die energiepolitischen Folgen des Ukraine-Kriegs die grüne Energiewende in Deutschland beschleunigen könnten.

Ukraine-Krieg könnte die Energiewende in Deutschland beschleunigen

Eine Studie des Kreditversicherers Allianz Trade kommt zu dem Schluss, dass die energiepolitischen Folgen des Ukraine-Kriegs die grüne Energiewende in Deutschland beschleunigen könnten. Das gilt demnach selbst dann, wenn Deutschland im Wettlauf um Unabhängigkeit im Energiesektor kurzfristig wieder mehr Kohle bei der Stromerzeugung einsetzt. Mittelfristig dürften die ehrgeizigen Ziele Deutschlands den Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix sogar über das Maß hinaus steigern, das für die Erfüllung der Pariser Klimaziele bis 2035 erforderlich wäre, so die Studie.

Wachstums- und Beschäftigungsvorteile erwartet

Der Ausbau der erneuerbaren Energien bringt laut Allianz Trade erhebliche Wachstums- und Beschäftigungsvorteile mit sich: Allein der Ausbau der Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien erfordere bis 2035 Investitionen in Höhe von durchschnittlich 28 Milliarden Euro pro Jahr. Die Energiewende dürfte aber auch positive wirtschaftliche Effekte haben. Erwartet werden 40 Milliarden Euro zusätzlicher Wertschöpfung (ca. 1% des BIP Deutschlands). Zudem wird der Ausbau der erneuerbaren Energien von 2022 bis 2035 insgesamt durchschnittlich 440.000 Arbeitskräfte in Deutschland beschäftigen, so die Studie.

Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien gefordert

Voraussetzung dafür sei allerdings ein kräftiger Umbau von Abläufen in zentralen Bereichen des Stromsystems. „Die Planungs- und Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energien-, Strom- und Wasserstoffnetze müssen konsequent vereinfacht und beschleunigt werden“, heißt es seitens Allianz.

Link: https://www.allianz-trade.com/en_global/news-insights/economic-insights/germany-energy-transition.html

 

Autor: Jitka Mencl-Goudier
© shutterstock.com


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